Von Kunduz nach Kabul: Flüchtlinge berichten von Taliban-Terror

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In Kabul haben Binnenflüchtlinge von der Lage im nordafghanischen Kunduz berichtet. Die Stadt war Ende September vorübergehend von den

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In Kabul haben Binnenflüchtlinge von der Lage im nordafghanischen Kunduz berichtet. Die Stadt war Ende September vorübergehend von den radikalislamischen Taliban eingenommen und erst mit Unterstützung von US-Truppen vom afghanischen Militär zurückerobert worden. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind rund 100.000 Menschen vor der Gewalt in Kunduz geflohen.

Sabeha Safi ist mit ihrer Familie aus Kunduz nach Kabul geflohen:
“Ich habe den Einzug der Taliban in die Stadt miterlebt, während alle schliefen… Als die Menschen aufgewachten waren die Taliban überall, in jeder Straße. Ich weiß nicht, wie die Zukunft aussieht, ich bin nicht sehr optimistisch. Vielleicht ist es nur ein Gefühl oder ich bin einfach schon so entmutigt, aber ich habe kein gutes Gefühl”.

Einige Journalisten, die aus Kunduz geflohen sind, berichten von den Gefahren vor Ort. Die Taliban gingen weiter gezielt gegen Frauen mit einem modernem Lebensstil vor, so Parisa Aimaq, die Reporterin für einen privaten TV-Sender in Afghanistan ist: “Wenn die Taliban in der Provinz sind, ist man nicht sicher. Vor allem Frauen sind ununterbrochen Gefahren ausgesetzt, oft sind sie Opfer von sexueller Gewalt. Vielen ist das passiert. Die Situation in Kunduz ist lebensgefährlich”.

Kunduz liegt für die Taliban strategisch wichtig. An der nahegelegenen Grenze zu Tadschikistan floriert der Drogenschmuggel – eine wichtige Einahmequelle der Extremisten.

Angesichts der Verschärfung der Sicherheitslage hatte US-Präsident Barack Obama am Donnerstag entschieden, dass die
US-Truppen vorerst in Afghanistan bleiben. Auch die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sieht vorerst kein Ende des Bundeswehreinsatzes am Hindukusch.

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