China steigt in Atomreaktorbau in Großbritannien ein

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Am zweiten Tag seines Staatsbesuchs in Großbritannien gibt es wieder ein prunkvolles Bankett zu Ehren von Chinas Präsident Xi Jinping -

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Am zweiten Tag seines Staatsbesuchs in Großbritannien gibt es wieder ein prunkvolles Bankett zu Ehren von Chinas Präsident Xi Jinping – nach dem Buckingham-Palast am Dienstag, am Mittwoch Abend im Finanzdistrikt in London.

Füher am Tag hatten sich Xi Jinping und der britische Premierminister David Cameron in der Downing Street getroffen. Hier wurde ein milliardenschwerer Vertrag zum Neubau eines Atomreaktors in der Grafschaft Somerset, südwestlich von London, unterzeichnet.

Zunächst wird sich ein chinesisches Nuklear-Unternehmen gemeinsam mit dem französischen Energieversorger EdF am Bau zweier Reaktoren in Hinkley Point in Südengland beteiligen. Es gehe erstmal um ein Kostenvolumen von rund 18 Milliarden Pfund (24,5 Milliarden Euro), die chinesische Beteiligung liege bei rund einem Drittel, teilte EdF mit. Später seien weitere Nuklear-Kooperationen geplant – auch der Bau eines Atomkraftwerks mit chinesischer Technologie.

“Ich verwehre mich dem Gegensatz, dass man entweder über Menschenrechte und die Stahlindustrie sprechen oder eine gute Beziehung zu China haben kann. Ich möchte Beides. Je enger die Beziehung unserer Länder ist, desto mehr kann man über all diese Themen sprechen.” reagiert Cameron auf Kritik.

Viele Briten irritiert der warme Empfang für Xi Jinping. Vertreter von Menschenrechtsorganisationen befürchten, dass über die chinesischen Menschenrechtsverletzungen und dessen Tibet-Politik aufgrund der Wirtschaftsinteressen nicht gesprochen wird.

Außerdem monieren Kritiker, die chinesische Beteiligung am Atomreaktorbau gebe China Einblick in sensible Infrastrukturprojekte. Das sei umso bedenklicher, da Peking im Verdacht der Cyberspionage in westlichen Ländern steht. Auch die USA sind nicht von dem Atomdeal begeistert, stellen sie doch Peking zusehends wegen Hackerangriffen an den Pranger.

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