2.000 Flüchtlinge in der Nacht an der Grenze: "Hilferuf" an Merkel

2.000 Flüchtlinge in der Nacht an der Grenze: "Hilferuf" an Merkel
Von Kirsten Ripper
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Der Landrat von Passau Franz Meyer (CSU) hat sich mit einem – wie er es nennt – “Hilferuf” an die Kanzlerin gewandt, Angela Merkel solle sich mit den österreichischen Behörden in Verbindung setzen, damit geordnete Verhältnisse wiederhergestellt würden.

Die CSU – allen voran Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer – wirft Österreich vor, die Flüchtlinge und Migranten zu Tausenden in Bussen an die Grenze zu bringen und sich nicht an Absprachen zu halten. In einem Interview mit der Passauer Neuen Presse stellte Horst Seehofer Angela Merkel sogar eine Art Ultimatum. Bis zu Allerheiligen am 1. November müsse die Kanzlerin mit den österreichischen Behörden sprechen. Was genau Seehofer sonst tun will, sagte er nicht. In einem Artikel auf SPIEGEL ONLINE waren die “Notwehr”-Sprüche des bayrischen Ministerpräsidenten schon als rhetorisch braun beschrieben worden.

Die deutschen Gemeinden an der Grenze zu Österreich sind nach Ansicht des Landrats von Passau mit den vielen Flüchtlingen, die dort derzeit ankommen, überfordert. Allein am Montagabend haben etwa 2.000 Flüchltinge die “grüne Grenze” bei Wegscheid überquert. Dort gibt es nach Auskunft von Landrat Franz Meyer nur eine beheizte Nothalle für etwa 300 Menschen. In der Nacht seien dann Busse nach Passau organisiert worden. Doch in den kommenden Tagen werden erneut tausende Flüchtlinge erwartet.

In Österreich, wo am Dienstag weitere 7.000 Flüchtlinge aus Slowenien erwartet wurden, weist die Regierung die Kritik aus Bayern von sich. Aus Wien verlautet, Bundeskanzler Faymann stehe in engstem Kontakt mit Kanzlerin Angela Merkel. Die Presse zitiert Österreichs Kanzleramtsminister Josef Ostermayer (SPÖ), der “in Abstimmung mit dem deutschen Kanzleramtsminister Peter Altmeier” agiere.

Den Kampf gegen Menschenhändler im Raum Passau schildert Hans von der Brelie in Auf der Jagd nach Schleppern.

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