Tansania: Opposition will Wahlsieg von "Bulldozer" Magufuli nicht anerkennen

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Von Alexandra Leistner  mit kas, reuters, ap
Tansania: Opposition will Wahlsieg von "Bulldozer" Magufuli nicht anerkennen

In Tansania ist nach der Präsidentschaftswahl vom Sonntag ein Streit um den Wahlsieger ausgebrochen. Die Wahlkommission erklärte John Magufuli, den Kandidaten der regierende Revolutionspartei CCM, zum neuen Präsidenten der ostafrikanischen Republik. Laut offiziellem Ergebnis erreichte Magufuli 58 Prozent der Stimmen. Magufuli wird wegen seiner Funktion als Minister für öffentliches Bauwesen auch “Bulldozer” genannt. Seine Partei regiert in Tansania seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1961.

Edward Lowassa, der Kandidat des Oppositionsbündnisses Ukawa, kam demnach auf 40 Prozent. Er werde das Ergebnis nicht anerkennen, erklärte Lowassa. Er forderte die Wahlkommission auf, ihn zum Präsidenten zu ernennen. Bereits vor der Bekanntgabe der offiziellen Wahlergebnisse hatte Lowassa eine vollständige Neuauszählung der Stimmzettel gefordert.

Beide Kandidaten hatten den Wählern in der 47-Millionen-Einwohner-Republik die Schaffung neuer Arbeitsplätze, Hilfe für die Armen sowie den Kampf gegen Korruption versprochen. Umfragen sagten ein Kopf-an-Kopf-Rennen für die Wahl voraus.

Rund 23 Millionen Wähler hatten sich für die Präsidentschaftswahl am Sonntag registriert. Parallel dem teilautonomen Sansibar fanden Wahlen statt. Dort wurde ein Präsident für Sansibar sowie die Abgeordneten des lokalen Parlaments neu gewählt.

Ein ausführlicher Bericht der Konrad-Adenauer-Stiftung nach den “umstrittenen Wahlen in Tansania”. Klicken Sie hier.

Oppositionskandidat Lowassa erklärte in einem Tweet, dass laut Auszählung durch seine eigenen Leute, die für ihn abgegebenen Wahlzettel 62 Prozent der Stimmen ausmachten.

Der Minister für Kommunikation freut sich auf Twitter über den angekündigten Wahlsieg Magufulis.