Arbeit, Preise: Eurozone robbt sich voran

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Von Euronews
Arbeit, Preise: Eurozone robbt sich voran

Trotz der Geldflut der Europöischen Zentralbank (EZB) sind die Verbraucherpreise in der Euro-Zone nicht gestiegen. Sie verharrten im Oktober auf dem Niveau von September, so das Europäische Statistikamt (Eurostat). Im September waren sie noch um 0,1 Prozent zurückgegangen.

Solange der Ölpreis sich nicht groß verändert, wird die Inflationsrate sich in den kommenden Monaten in den positiven Bereich vorarbeiten

Vor allem die Energiekosten waren um 8,7 Prozent niedriger als im Jahr zuvor – Nahrungsmittel, Dienstleistungen und Industrieprodukte kosteten um bis zu 1,5 Prozent mehr.

KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner, Frankfurt, rechnet damit, dass die Lebenshaltungskosten in der Euro-Zone bis zum Jahresende leicht anziehen: “Solange der Ölpreis sich nicht groß verändert, wird die Inflationsrate sich in den kommenden Monaten in den positiven Bereich vorarbeiten.”

Die EZB will auf jeden Fall verhindern, dass die Preise auf breiter Front ins Rutschen geraten (Deflation) und alles mit seinen Ausgaben auf noch billiere Zeiten wartet. Die Notenbank strebt mittelfristig knapp zwei Prozent Geldentwertung an.

Der Arbeitsmarkt in den 19 Euro-Staaten sieht nicht danach aus: Er kommt allmählich in Schwung.

Rund 17,3 Millionen Frauen und Männer waren im September auf Jobsuche, so Eurostat. Dies sind 131.000 weniger als im August und 1,194 Millionen weniger als vor einem Jahr. Macht eine Arbeitslosenquote von 10,8 (September 2014: 11,5) Prozent.

Dabei konnten sich die Schlusslichter Griechenland (Zahlen vom Monat Juli),
und Spanien gegenüber dem Gesamtjahr 2014 verbessern, Spanien sogar um knapp 3 Prozentpunkte – aber auch Primus Deutschland kam von 5 auf 4,5 Prozent runter.

Die Bundesagentur für Arbeit meldete zuletzt eine Quote von 6,0 Prozent – für Oktober. Die Nürnberger und Luxemburger Statistiker rechnen unterschiedlich.

EZB-Chef Mario Draghi hat signalisiert, dass die Notenbank im Dezember bereitsteht, das Bankensystem mit noch mehr billigem Geld zu fluten. Bislang ist geplant, das rund 1,1 Billionen Euro schwere Wertpapier-Kaufprogramm bis September 2016 laufenzulassen.

su mit Reuters