Wahlen in Myanmar: Muslime haben es schwer

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In Myanmar laufen die Vorbereitungen für die ersten freien Wahlen seit mehr als 25 Jahren. Am Sonntag sind 30 Millionen Menschen in dem

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In Myanmar laufen die Vorbereitungen für die ersten freien Wahlen seit mehr als 25 Jahren. Am Sonntag sind 30 Millionen Menschen in dem südostasiatischen Land aufgerufen, drei Viertel der 664 Plätze im Zweikammernparlament neu zu besetzen. Ein Viertel ist für die Kandidaten reserviert, die vom Militär unterstützt werden, das Myanmar ein halbes Jahrhundert lang regiert hat. 93 Parteien stehen zur Wahl.

Favorit ist die Nationale Liga für Demokratie der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. 15 Jahre lang war die populäre Politikerin von der Militärjunta eingesperrt worden. Nun hat sie Reformen versprochen und einen Staat, der ethnische und religiöse Minderheiten schützt. Myanmar ist mehrheitlich buddhistisch.

Der derzeit regierenden Solidaritäts- und Entwicklungspartei USDP von Präsident Thein Sein wird teils vorgeworfen, die Religion zu politischen Zwecken zu missbrauchen. Die USDP wird unter anderem von radikalen buddhistischen Mönchen unterstützt. Die Reformen, die Präsident Thein Sein seit 2011 umgesetzt hat, haben zur allmählichen Aufhebung der Sanktionen gegen das Land geführt.

Im März 2011 hat der Abtritt der Militärjunta Platz gemacht für eine erstmalig zivile Regierung. Myanmar, das früher auch Birma oder Burma genannt wurde, hat sich geöffnet. Politische Gefangene kamen frei, die Zensur wurde gelockert. Doch seit einiger Zeit werden auch anti-muslimische Bewegungen in dem Land stärker.

Tatsächlich sind nur eine Handvoll der 6000 Kandidaten bei der Wahl Muslime. Auch die Partei Aung San Suu Kyis hat unter dem Druck der Mönche keine muslimischen Kandidaten aufgestellt. Rund fünf Prozent der 51 Millionen Bürger Myanmars sind muslimischen Glaubens. Manche von ihnen haben kein Wahlreicht, etwa die gut eine Million muslimischen Rohingyas.

Sie stammen eigentlich aus Bangladesch, wurden während der britischen Kolonialzeit ins heutige Myanmar gebracht, wo sie bis jetzt nicht als Staatsbürger angesehen sondern vielfach verfolgt werden.

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