Neue Hiobsbotschaft von Volkswagen

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Bei internen Untersuchungen hat der VW-Konzern festgestellt, dass bei der Typ-Zulassung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige CO2-Werte und damit auch

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Bei internen Untersuchungen hat der VW-Konzern festgestellt, dass bei der Typ-Zulassung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige CO2-Werte und damit auch falsche Verbrauchsangaben festgelegt worden sind, so das Unternehmen.

Daraufhin verpufften nochmal rund drei Milliarden Euro an Börsenwert.

Von der neuen Schummelei könnten nach derzeitiger Kenntnis rund 800.000 Fahrzeuge betroffen sein. Die wirtschaftlichen Risiken bezifferte der Konzern mit rund zwei Milliarden Euro. Betroffen seien überwiegend Diesel-Fahrzeuge.

Bereits im September hatte Volkswagen die Manipulation von Abgaswerten bei elf Millionen Diesel-Fahrzeugen weltweit zugegeben und für den Rückruf 6,7 Milliarden Euro zur Seite gelegt. Dabei ging es um die Manipulation von Stickoxid-Werten.

Die neuen Unregelmäßigkeiten seien im Rahmen der laufenden Überprüfung aller Prozesse und Abläufe seit Bekanntwerden des Skandals um manipulierte Diesel-Abgaswerte aufgefallen, teilte VW mit. Die einst bestimmten CO2-Werte seien nicht erklärbar.

Volkswagen-Chef Matthias Müller hatte bei seinem Amtsantritt im September angekündigt, bei der Aufklärung jeden Stein umzudrehen. “Das ist ein schmerzhafter Prozess, aber er ist für uns ohne Alternative”.

Am kommenden Montag soll der Aufsichtsrat in Wolfsburg zusammenkommen, um über die wirtschaftlichen Folgen des Abgasskandals zu beraten.

Die US-Umweltbehörde EPA hatte Volkswagen am Montag vorgeworfen, auch bei Sechs-Zylinder-Motoren mit drei Litern Hubraum getrickst zu haben. Dies hatte VW zurückgewiesen und erklärt, dort seien keine Abgaswerte in unzulässiger Weise verändert worden. Im September hatte die EPA zunächst nur den Vierzylinder-Motor EA 189 mit 2,0 Litern Hubraum aus den Jahren 2009 bis 2015 untersucht. Betroffen von den neuen EPA-Ermittlungen ist nun auch die Sportwagentochter Porsche. Sie ist zusammen mit der Oberklassetochter Audi die Ertragsstütze des Wolfsburger Mehrmarken-Konzerns. Volkswagen-Chef Müller war vor seinem Wechsel an die Konzernspitze Vorstandsvorsitzender von Porsche.

Die deutsche Industrie ist wegen des Abgasskandals um ihren Ruf in der Welt besorgt. “Volkswagen hat (…) damit der deutschen Industrie einen Bärendienst erwiesen”, sagte BDI-Chef Ulrich Grillo in Berlin.

Volkswagen hatte im September zugegeben, weltweit bis zu elf Millionen Diesel-Fahrzeuge mit einem Computerprogramm ausgestattet zu haben, mit dem Abgaswerte bei Tests manipuliert werden können. Die Software erkennt, ob ein Fahrzeug auf dem Prüfstand ist und regelt die Motorleistung so, dass die Abgasgrenzwerte eingehalten werden. Im Normalbetrieb auf der Straße wird die Leistung nicht einschränkt. In den USA drohen dem Konzern deshalb Strafen von umgerechnet bis zu 16 Milliarden Euro. Europaweit ruft der Wolfsburger Konzern wegen der Manipulationen 8,5 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten, allein in Deutschland sind es auf Anordnung des Kraftfahrt-Bundesamtes 2,4 Millionen.

su mit Reuters

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