Kritik an Londonbesuch: "Kein Roter Teppich für al-Sisi"

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Von Christoph Debets
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In London sind der ägyptische Staatspräsident Abdel Fattah al Sisi mit dem britischen Premierminister David Cameron zusammengetroffen. Die

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In London sind der ägyptische Staatspräsident Abdel Fattah al Sisi mit dem britischen Premierminister David Cameron zusammengetroffen. Die Unterredung fand vor dem Hintergrund der britischen Entscheidung aus Sicherheitsgründen den Flugverkehr zum ägyptischen Ferienparadies Scharm el-Schaich einzustellen, statt.

“Ich verstehe vollständig die Bedeutung, sich bewusst zu sein, dass dieser Unfall die Rückkehr der britischen Bürger, die sich in Ägypten befinden gefährden kann. Wir sind sehr froh, dass sie bei uns sind”, sagte al-Sisi.

Der britische Premierminister betonte die Bedeutung der Sicherheitszusammenarbeit:

“Wir hatten einige exzellente Gespräche heute, nicht nur über das, was Ägypten in der Vergangenheit getan hat, um seine eigene Sicherheit und die der Touristen zu verbessern, sondern auch über weitere Schritte, die heute unternommen werden können, um sicherzustellen, dass britische Staatsbürger nach ihrem Urlaub in Scharm sicher heimkehren können”, erklärte Cameron.

Vor der Einfahrt zur Downing Street, in der sich der Amtssitz des britischen Premierministers befindet, demonstrierten Anhänger und Gegner des ägyptischen Präsidenten. Die Zahl der al-Sisi-Anhänger war dabei weitaus größer, als die der Gegner.

“Ich glaube al-Sisi hat unser Landes aus den Händen der Muslimbrüderschaft, die schlecht war, gerettet. Al-Sisi kam und hat sie verjagt”, meint ein al-Sisi-Anhänger.

“Dies ist ein demokratisches Land und es kann nicht jemanden empfangen, der 6.000 Menschen getötet und 40.000 ins Gefängnis gesteckt hat. Wir wollen ihn hier nicht”, kritisiert ein al-Sisi-Gegner.

Kritik am Besuch des ägyptischen Präsidenten übte auch der Vorsitzende des auswärtigen Ausschusses des Unterhauses, der ehemalige konservative Justizminister Crispin Blunt. Niemand sollte Zweifel haben, zu welchem Preis al-Sisi Ägypten Stabilität verschafft habe. Es sei “unangemessen” ihm den “roten Teppich auszurollen”.

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