Systematisches Doping: WADA empfiehlt Ausschluss Russlands aus Internationalem Leichtathletik-Verband

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Von Euronews
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Die Ermittlungskommission der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat am Montag einen Ausschluss Russlands aus dem Internationalen Leichtathletik-Verband

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Die Ermittlungskommission der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat am Montag einen Ausschluss Russlands aus dem Internationalen Leichtathletik-Verband IAAF und lebenslange Sperren für fünf russische Athleten sowie fünf Trainer empfohlen.

In ihrem Untersuchungsbericht fordert die Kommission außerdem die Schließung eines Kontrolllabors in Moskau und die Ablösung dessen Direktors. Der russische Sportminister Witali Mutko wird vorgeworfen, angeordnet zu haben, “bestimmte Dopingproben zu manipulieren”.

“Wir empfehlen für 2016 den Auschluss der Russischen Föderation. Wir hoffen, dass Russland das freiwillig tut und rechtzeitig die nötigen Reformmaßnahmen durchführt damit die russischen Athleten mit einer neue Rahmenstruktur an Wettkämpfen teilnehmen können”, so der Vorsitzende der Untersuchungskommission, Dick Pound. Sonst würden bei der Olympiade in Rio de Janeiro wohl keine russischen Leichtathleten antreten.

Der russische Dopingskandal steht offenbar in direkter Verbindung zu einem internationalen Korruptionsskandal im Leichtathletik-Weltverband IAAF. Die Ethikkommission des Internationalen Olympischen Komitees empfahl am Montag in diesem Zusammenhang die Suspendierung des derzeitigen IOC-Ehrenmitglieds Lamine Diack.

Diack, der frühere Präsident des IAAF, wird verdächtigt, Doping-Fälle gegen Schmiergeldzahlungen seitens der betroffenen Athleten vertuscht haben. Die französische Justiz hatte vergangene Woche bereits Anklage gegen den 82 Jahre alten Senegalesen wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche erhoben.

“Dies ist eine ganz neue Dimension von Korruption im Vergleich zur Fifa”, sagte WADA-Ermittler Richard McLaren schon am Wochenende und prophezeite, der am Montag veröffentlichte Report werde den Sport grundlegend verändern.

Angenstoßen wurden die Ermittlungen im vergangenen Jahr von einem Bericht des deutschen Rundfunkhauses ARD über mutmaßlich systematisches Doping in der russischen Leichtathletik. Die Welt-Anti-Doping-Agentur berief daraufhin eine unabhängige Kommission, um die Vorwürfe zu untersuchen. Der Auftrag für das dreiköpfige Gremium wurde erweitert, nachdem im August Anschuldigungen erhoben wurden, der Leichtathletik-Weltverband IAAF habe dopingverdächtige Blutproben vertuscht.

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