Keine Eile: Englische Zentralbank hebt Leitzins nicht, OPEC beklagt Ölpreise

Keine Eile: Englische Zentralbank hebt Leitzins nicht, OPEC beklagt Ölpreise
Von Euronews
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Diese Woche diskutieren wir die Auswirkungen des Treffens der englischen Zentralbank. Im “Business Snapshot” wird es um die Zukunft der Ölpreise nach

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Diese Woche diskutieren wir die Auswirkungen des Treffens der englischen Zentralbank. Im “Business Snapshot” wird es um die Zukunft der Ölpreise nach der Veröffentlichung des Prüfberichts der OPEC gehen. Beim Treffen der Bank of England vergangene Woche gab es keine guten Nachrichten zur Anhebung des britischen Leitzinses. Doch trotz einer Reihe guter wirtschaftlicher Nachrichten aus Großbritannien, überraschte Mark Carney, Chef der englischen Zentralbank, die Märkte mit einem vorsichtigen Ton, der die Hoffnungen der Investoren schwinden ließ. Lassen Sie uns einen kurzen Blick auf die Ergebnisse des Treffens werfen.

Englische Zentralbank: Hoffnung schwinden nach vorsichtigem Ton

Der lang erwartete “Super-Donnerstag” brachte nicht das gewünschte Ergebnis: Die Bank scheint es nicht eilig zu haben, die Zinssätze anzuheben. Das momentane quantative Easing könne sogar verlängert – und die Sätze verringert werden, falls nötig. Die englische Zentralbank senkte ihre Wachstums- und Inflationsprognosen für die kommenden Jahre. Auch das Ziel, die Inflation auf 2% zu drücken könne möglicherweise erst 2017 und nicht 2016 erreicht werden.

Der Chef der englischen Zentralbank, Mark Carney, erklärte:
“Der Ausschuss erwartet, dass das Tempo des globalen Wachstums bescheidener ausfallen wird, als im August angenommen. Es bleiben Abwärtsrisiken, wie beispielsweise die abrupte Konjunkturverlangsamung in China und den Schwellenländern, angesichts der hohen Verschuldung und Schwachstellen im Kapitalabfluss.”

#BOE MARK CARNEY global development are downside risks to the global outlook

— daleen hassan (@daleenhassan) November 5, 2015

Als Resultat dieser Kommentare fiel das Britische Pfund am Donnerstag um etwa 1% gegenüber allen wichtigen Währungen, da die Hoffnungen auf eine Leitzinserhöhung wieder verblassten.

Daleen Hassan, euronews:
“Nour Eldeen Al-Hammoury von ADS Securities ist jetzt zugeschaltet. Er wird uns mehr über das Treffen der “Bank of England” berichten.

“Transparenz ist jetz erforderlich für den Markt”

Trotz einer Reihe positiver Zahlen in Großbritannien haben wir einen vorsichtigen Ton von Mark Carney bemerkt, wie interpretieren Sie das Treffen?”

Nour Eldeen Al-Hammoury Chefstratege bei ADS Securities:
“Trotz der Tatsache, dass Mark Carney war zurückhaltend war: Es ist eine sehr gute Sache. Die englische Zentralbank hat bewiesen, dass sie – im Gegensatz zu anderen Zentralbanken – sehr transparent ist. Wenn sie darauf hinweist, dass es noch sehr früh ist, die Zinsen zu erhöhen und sie länger, also bis zum Jahr 2017 geringer halten will, muss es jetzt mehr Transparenz geben. Es ist das, was der Markt braucht und ist erforderlich, um die Märkte zu stabilisieren.”

Daleen Hassan, euronews:
“Seit Anfang des Jahres ist das Pfund gegenüber dem Dollar stabil geblieben, was sind Ihre Prognosen für die Währung bis zum nächsten Treffen der englischen Zentralbank?”

Nour Eldeen Al-Hammoury:
Das britische Pfund bewegt sich seit Beginn dieses Jahres zwischen 1,50 $ und 1,55 $ . Dieser Trend wird sich voraussichtlich im Laufe des Jahres fortsetzen. Es sei denn, die britische Wirtschaft überrascht uns mit signifikant positiven Zahlen, bei der Inflation und Wachstum. Wenn ja, würde es den positiven Ausblick für das britische Pfund verstärken.”

Daleen Hassan, euronews:
“Gleich mehr von Nour zum Business Snapshot. OPECs vertraulicher Bericht enthüllte, dass die Zukunft für die Öl-Preise in den OPEC-Staaten nicht rosig aussieht. Sie werden in den kommenden Jahren gering bleiben. Das könnte die Golf-Kooperationsstaaten vor große Herausforderungen stellen.”

Die OPEC progrnostiziert geringe Öl-Preise bis 2020

Ein vertraulicher OPEC-Bericht geht davon aus, dass der Öl-Preis für Öl aus den OPEC-Staaten weiter unter Druck bleiben wird. Der Bericht zeigt, dass der Marktanteil der OPEC langfristig wachsen wird, besonders durch die Krise in der Schieferölproduktion und beim Erdgas. Dennoch: Die Preise bleiben niedrig. Das bedeutet, dass der Rohölpreis von derzeit 55 US-$ pro Barrel auf 80 US-$ im Jahr 2020 steigen wird.

Der Iran und Algerien haben der OPEC vorgeschlagen, zu ihrer alten Politik der Preisstützung zurückzukehren, die nicht von Saudi-Arabien gebilligt wird. Saudi-Arabien beabsichtigt, den jetzigen Kurs weiterzuverfolgen. Das nächste Treffen der OPEC findet am vierten Dezember statt. Experten erwarten einen Streit um die derzeitige Ausrichtung der Organisation, die ihren Marktanteil verteidigen und keine Preise stützen will.

Die Golfstaaten sind in der Lage, solche Herausforderungen zu meistern

Daleen Hassan, euronews:
“Nour: Die OPEC scheint pessimistisch zu sein, was die Zukunft der Ölpreise angeht.
Wie können die Golfstaaten trotzdem dieser Herausforderung gerecht werden?”

Nour Eldeen Al Hammoury:
“Die OPEC ist schon seit einem Jahr pessimistisch, aber das heißt nicht, dass wir auf sehr niedrige Ölpreise oder einen großen Preisverfall auf 25 US $ setzen. Die meisten der negativen Faktoren haben sich bereits im Laufe des Jahres abgezeichnet. Wie wir im August dieses Jahres erwähnt hatten, glaubten wir an eine Stabilisierung der Preise. Der Öl-Preis schwankt mit einer Bandbreite von fünf Dollar, wahrscheinlich wird sich der Trend das ganze Jahr fortsetzen. Was die Golfstaaten betrifft, so haben wir festgestellt, dass einige von ihnen Maßnahmen ergriffen haben, zum Beispiel die Deregulierung der Benzinpreise. Außerdem hat Saudi-Arabien einige seiner Zukunftsprojekte herausgezögert, lokale Anleihen aufgenommen und die Wasserpreise für Unternehmen erhöht.
Diese Maßnahmen werden kurzfristig greifen und ihre Budgets schonen. Wir sollten auch nicht vergessen, dass die Verschuldung in den Golfstaaten sehr gering ist, deshalb können sie sich leicht Geld am Markt besorgen, genau so, wie sie es damals nach der Finanzkrise 2008 getan haben.
Wir glauben, dass die Golfstaaten in der Lage sind, solche Herausforderungen zu meistern.”

Daleen Hassan, euronews:
“Danke, Nour und bis nächste Woche. Das war es für heute – teilen Sie uns Ihre Kommentare auf Facebook und Twitter, Hashtag #BUSINESSMIDDLEEAST, mit. Danke für’s Zuschauen.

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