Flüchtlings-Unruhen in Calais: Regierung macht linksradikale Helfer verantwortlich

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Von Euronews
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Nach den Unruhen der letzten Abende im nordfranzösischen Calais machen die Behörden nun linksradikale Gruppen verantwortlich. Sie würden die

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Nach den Unruhen der letzten Abende im nordfranzösischen Calais machen die Behörden nun linksradikale Gruppen verantwortlich.

Sie würden die Migranten zu den Unruhen anstacheln und dabei deren Notlage ausnutzen, sagt zum Beispiel der Sprecher des Innenministeriums.

Ein Bericht des Fernsehsenders BFM von den Unruhen am Dienstagabend (auf Französisch)

Im “Jungle”, dem berüchtigten Zeltlager in Calais, sind einige tausend Menschen, die trotz aller Absperrungen unbedingt weiter nach Großbritannien wollen. Das hat aber seit Wochen keiner mehr geschafft.

Die letzten Abende versuchten Migranten zum Beispiel, die Zufahrtsstraße zum Hafen zu blockieren. So hoffen sie darauf, die Lastwagen auf dieser Straße aufzuhalten: Das wäre ihre Chance, auf oder in die Fahrzeuge zu gelangen – und dann womöglich auf einer Fähre über den Ärmelkanal.

Vielleicht bewirke man irgendwann einen Aufstand, sagt Rick Mellang, ein englischer Aktivist in Calais. Vor allem gebe man den Leuten Mittel, um Zäune zu überwinden: Ansonsten würden diese Menschen hier erfrieren.

Ein Bericht des Fernsehsenders “France 3” aus dem Flüchtlingslager (auf Französisch)

Die Anwohner des Flüchtlingslagers sind von den Geschehnissen der letzten Abende wenig begeistert.

“Ich hoffe, man bringt die Flüchtlinge dazu wegzugehen”, meint ein älterer Mann hier. “Wahrscheinlich ja nicht, aber wir wollen wenigstens mehr Sicherheitsmaßnahmen, damit sie nicht zu uns kommen oder damit sie in ihrem Lager bleiben müssen. Das wird hier unerträglich.”

Einige Anwohner in Calais bekundeten am Abend mit Plakaten ihre Sympathien für Polizei, Feuerwehr und Krankenhausmitarbeiter.

Ein Bericht der Zeitung “The Guardian” aus dem Flüchtlingslager und von den Absperrungen (auf Englisch)

Rund eintausend Menschen aus dem Zeltlager haben sich in den letzten Wochen davon überzeugen lassen, an andere Orte in Frankreich verlegt zu werden, wo sie nun in festen Unterkünften leben können.

Nach Behördenangaben halten sich im “Jungle” aber trotzdem noch um die viereinhalbtausend Menschen auf.

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