Kurden und Jesiden beginnen Offensive zur Rückeroberung Sindschars

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Von Christoph Debets mit REUTERS
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Mit aliierter Luftunterstüzung haben Peschmerga-Kämpfer Donnerstag ihre Offensive auf das von IS-Dschihadisten kontrollierte Sindschar gestartet.

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Kurdische Peschmerga-Kämpfer haben am Donnerstag einen Angriff auf die von IS-Dschihadisten kontrollierte Stadt Sindschar gestartet. Die rund 7.500 kurdischen und jesidischen Soldaten erhalten von der internationalen Anti-IS-Koalition Luftunterstützung. Ziele der Operation sind die Vertreibung der Dschihadisten aus Sindschar, die Kontrolle der Nachschubrouten des IS und die Schaffung einer Pufferzone, um die Stadt und ihre Einwohner vor IS-Artillerie zu schützen.

Sindschar ist von strategischer Bedeutung, es liegt an der Hauptverbindungsstraße von Mossul und Raqqa, den beiden wichtigsten Städten, die von den IS-Dschihadisten kontrolliert werden. In der Stadt halten sich nach Angaben der Aliierten 600 IS-Kämpfer auf. Der Beginn der seit Wochen erwarteten Offensive hatte sich wegen schlechten Wetters und Spannungen zwischen kurdischen und jesidischen Kämpfern verzögert.

#Battle_for_Shingal map of the current clashes in #Shingal / #Sinjar

#Peshmerga#PKK#YPG#YBŞ#HPŞpic.twitter.com/19aWsd1S2s

— ÊzîdîPress (@EzidiPress) 12. November 2015

Viele Jesiden sehen in der Offensive gegen Sindschar ein Vergeltung für das ihnen von den Dschihadisten zugefügte Leid: “Dies ist unser Land und unsere Ehre. Der Islamische Staat hat sie uns geraubt. Wir wollen sie zurück”, sagte Hussein Derbo, der ein Peschmerga-Batallion kommandiert, das aus 440 jesidischen Kämpfern besteht. “Diese Männer hätten nach Europa fliehen können, stattdessen sind sie geblieben, um für ihre Heimat zu kämpfen”, betont Derbo.

#Video
Kurdish #Peshmerga forces shell ISIS inside #Sinjar. In large-scale military operation against ISIS
#Shingalpic.twitter.com/xYZw4z8IgN

— Peshmerga (@KURDISTAN_ARMY) 12. November 2015

Die Eroberung Sindschars durch die IS-Kämpfern im August 2014 hatte eine Massenflucht der Jesiden ausgelöst. Wegen ihrer Religion werden die Jesiden von den IS-Dschihadisten als “Teufelsanbeter” verfolgt. Sie werden systematisch getötet oder versklavt, mehrere tausend Frauen wurden vergewaltigt.

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