Lesbos: An vorderster Front in der Flüchtlingskrise

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Von Euronews
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Statt mit sonnenbadenden Touristen sind die Strände von Lesbos derzeit übersät mit Lebensrettungswesten, von Flüchtlingen bei ihrer Ankunf abgelegt

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Statt mit sonnenbadenden Touristen sind die Strände von Lesbos derzeit übersät mit Lebensrettungswesten, von Flüchtlingen bei ihrer Ankunf abgelegt und liegen gelassen.

Dazwischen das eine oder andere Schlepperschlauchboot.

Laut dem UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind in diesem Jahr knapp 675.000 Flüchtlinge über den Seeweg nach Griechenland gelangt.

Mehr als die Hälfte davon landete zunächst auf Lesbos.

Allein im Oktober waren es über 210.000Menschen.

Zum Vergleich: im Oktober des Vorjahres waren es nur gut siebentausend gewesen.

Suhad ist aus dem Irak hierher geflüchtet:

“Wir wollen Leben sehen. Im Irak sehen wir kein Leben. Wir wollen in einer Demokratie leben, im Irak gibt es keine Demokratie. Man kann dort nicht leben”, sagt sie.

Das Hotspot Auffanglager der EU in Moria, in dem auch Suhad untergekommen ist, ist zum Brechen voll.

Das Leben ist hart für die Flüchtlinge, aber auch für die Behörden vor Ort, von der Küstenwache bis zur Gemeindeverwaltung von Mytilene, der Hauptstadt von Lesbos, und vom griechischen Ministerium für Immgration bis zu den vielen freiwilligen Helfern:

Athanasios Papathemelis managt das Zentrum in Moria:

“Viele hier, besonders die Kinder und Familien, die Probleme haben, suchen nach einer Umgebung, die ihre Grundbedürfnisse befriedigt, und wo sie zur Ruhe kommen können. Was sie durchgemacht haben, ist unglaublich, Sie haben Schreckliches, Unmenschliches erlebt.”

Sandra Hadjisava arbeitet für das UNHCR
auf Lesbos:

“Unsere Herausforderungen hier haben oft mit Unterkunft zu tun. Man kann eben nicht immer vorhersehen, wieviele hier wann ankommen werden. Da ist es oft schwer, sie unterzubringen, wenn sie auf ihre Registrierung warten.”

Die Flüchtlinge können hier bleiben solange sie wollen, verlassen die Insel aber im Allgemeinen nach zwei bis drei Tagen, um weiter auf das griechische Festland zu gelangen.

Unterdessen füllt sich der Hafen von Mytilene jeden Tag aufs Neue mit Flüchtlingen, die auf ein neues Leben hoffen.

An jeder Empfangsstelle gibt es ein RegistrierungsBüro, das die Flüchtlinge passieren müssen, damit sichergestellt ist, dass sie hier bleiben.

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