G20-Gipfel: Terror, Wirtschaft und ein bisschen Klima

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Von Euronews
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Zwei Tage lang waren die Staats- und Regierungschefs der 20 reichsten Länder Welt in einer Luxus-Ferienanlage bei Antalya in der Türkei zu Gast. “Es

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Zwei Tage lang waren die Staats- und Regierungschefs der 20 reichsten Länder Welt in einer Luxus-Ferienanlage bei Antalya in der Türkei zu Gast. “Es ging es um internationalen Handel, Arbeitsmärkte und den Kampf gegen Steuerhinterziehung. Aber die Terrorattacken von Paris am Vorabend des Gipfels änderten die Agenda”, sagt Euronews-Reporterin Margherita Sforza.

Francois Hollande, der französische Präsident sagte nach den Ereignissen in seiner Hauptstadt ab. In Vertretung schickte er Außenminister Laurent Fabius. Der G20-Gipfel bringt auch die Staats- und Regierungchefs von Ländern wie Indien, Brasilien, Saudi-Arabien und China mit an den Tisch. Sie alle verurteilten die Terrorattacken in Frankreich, ebenso wie die in der Türkei vor einem Monat.

Die Gewalt macht die Dringlichkeit der Suche nach politischen Lösungen für Syrien deutlich. Sie ist Thema zahlreicher bilateraler Gespräche, wie beispielsweise zwischen US-Präsident Barack Obama und seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan.

“Unser Gespräch hilft dabei, unsere Bemühungen zu koordinieren, die Grenze zwischen Syrien und der Türkei undurchlässiger für Nachschub für die IS-Miliz zu machen”, sagte Obama. “Gemeinsam mit den anderen Mitgliedern der Koalition werden wir unsere Anstrengungen, einen friedlichen Machtwechsel in Syrien herbeizuführen, noch einmal intensivieren.”

Die G20-Länder einigten sich darauf, den Informationsaustausch über den Aufenthalt radikalisierte Kämpfer zu intensivieren. Die Zusammenarbeit bei der Identifizierung und Blockade der Finanzströme von Terrororganisationen soll verstärkt werden, auch wenn sich dabei seit dem 11. September 2001 schon viel getan hat.

“Nur wenn wir auch beim Informationsaustausch über verdächtige Finanztransaktionen voll kooperieren, werden wir diese Bedrohung effektiv stoppen können”, meinte EU-Ratspräsident Donald Tusk.

Domenico Lombardi vom kanadischen Thinktank Cigi, dem sogenannte “Centre for International Global Governance Innocvation”, glaubt jedoch, dass mehr Energie in politische Initiativen zur Beseitigung von Terrorursachen und Armut gesteckt werden sollte.

“Der Kampf gegen die Terrorfinanzierung wird den Terrorismus per se nicht beseitigen. Wir müssen Grundlagen für wirtschaftliches Wachstum schaffen, für breiteres Wachstum, das mehr Ländern und Menschen zu Gute kommt”, glaubt Lombardi.

Auf Druck der Türkei und der EU hin haben die G20 die derzeitige Flüchtlingskrise erstmals als Problem globaler Bedeutung bezeichnet. Hilfsorganisationen wie Oxfam bewarben sich um Finanzmittel, nicht nur für humanitäre Hilfsprogramme, sondern auch für langfristige Entwicklungsprojekte in Ländern, die syrische Flüchtlinge aufgenommen haben.

“Im Libanon und in Jordanien, wo Oxfam aktiv ist, werden die Umstände für Flüchtlinge immer schwieriger”, sagt Daniel Gorevan, der bei Oxfam für Syrien mit verantwortlich ist. “Sie bekommen immer weniger Unterstützung, in vielen Fällen haben sie keine Aufenthaltserlaubnis, können nicht legal arbeiten. Deshalb treffen sehr viele Flüchtlinge verzweifelte Entscheidungen.”

Bis zur letzten Minute rangen die Staats- und Regierungschefs um einen Kompromisstext zum Kampf gegen den Klimawandel. Der von Frankreich und der EU auch angesichts des kommenden Klimagipfels in Paris favorisierte Entwurf war einigen Länder wie Indien zu bindend.

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