Fremdenfeindliche Kommentare und Gewaltandrohnungen auf Facebook bald Vergangenheit?

Fremdenfeindliche Kommentare und Gewaltandrohnungen auf Facebook bald Vergangenheit?
Von Cornelia Trefflich
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Das soziale Netzwerk Facebook will zukünftig Hasskommentare oder fremdenfeindliche Äußerungen schneller löschen. Monatelang stand Facebook in Deutschland in der Kritik, dass selbst nach den Hinweisen von Nutzern Kommentare dieser Art nicht gelöscht würden.

Inzwischen habe man sich darauf verständigt, dass die “Androhung von physischer Gewalt” als glaubhafte Drohung gelte und zügig entfernt werde. Bisher musste geprüft werden, wie wahrscheinlich die Umsetzung einer konkreten Gewaltandrohung sei, bevor eine Löschung erfolgte. Tina Kulow, Sprecherin von Facebook Deutschland glaubt, dass die Ankündigung ein zügiges Entfernen von unerwünschten Kommentaren nach sich zieht. Sie betonte, dass Facebook seine Community-Richtlinien nicht ändere, sondern dass lediglich die Art und Weise der konkreten Umsetzung “nachhaltig verbessert” würde.

Facebook will zukünftig härter gegen Hasskommentare vorgehen: https://t.co/xn2HMgYGcLpic.twitter.com/whV3rqqMyV

— WIRED Germany (@WIRED_Germany) November 25, 2015

Facebook gibt wohl damit dem Druck nach, dem es sich ausgesetzt sieht. Bereits im September hatte Facebook dem Bundesjustizminister Heiko Maas eine Zusammenarbeit für bessere Kontrolle der geposteten Inhalte zugesichert. Der Würzburger Anwalt Chan-jo Jun hat kürzlich Anzeige wegen “Beihilfe zur Volksverhetzung” gegen drei Chefs der in Hamburg ansässigen Facebook Germany GmbH erstattet. Seit Oktober ist das soziale Netzwerk außerdem Mitglied der “Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) und muss damit dessen Richtlinien respektieren.

Die jetzige Mitteilung, flüchtlings-und ausländerfeindliche Propaganda und Gewaltandrohungen schneller zu entfernen, wurde in Zusammenarbeit mit der FSM entwickelt. Der Bundesjustizminister begrüßte den Schritt: “ Es ist gut, dass Facebook dem Druck endlich nachgibt und beginnt, sich zu seiner Verantwortung zu bekennen.”

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