Muslime der Russichen Föderation - in die Arme der Dschihadisten getrieben?

Muslime der Russichen Föderation - in die Arme der Dschihadisten getrieben?
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Von Kirsten Ripper mit APTN
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Muslime in der Russischen Föderation – genauer gesagt in Dagestan – klagen über zunehmende Benachteiligung und Drangsalierung durch die Behörden.
Der Kampf gegen den Terrorismus führe zu ungerechter Behandlung der Muslime, die zu den Menschen gehören, die in dieser Kaukasusregion beheimatet sind.

Ein Bericht der Nachrichtenagentur APTN nennt häufige Razzien in den Häusern der muslimischen Bürger, weil die Sicherheitskräfte auf der Suche nach mutmaßlichen Dschihadisten zuerst in den Wohnungen und Häusern der etwa drei Millionen Muslime in Dagestan suchten.
Im Dorf Komsomolskoje an der Grenze zu Tschetschenien gehört Gewalt seit Jahrzehnten zum Alltag der Menschen.

Rachid Magomedow hat den Ort schließlich verlassen – aus Verzweiflung wie er sagte. “Sie lassen mich nicht in Ruhe und Frieden leben”, erklärte er seiner Familie. “Ich gehe nach Ägypten.” Doch sein Bruder Abdullah erklärt, dass die Familie die Wahrheit erst sehr viel später erfahren habe – nämlich als Rachid in Syrien getötet wurde.

Rachids Vater behauptet, die Polizei habe Waffen in seinem Haus versteckt, um etwas vorzuzeigen zu haben, einen Grund für die Razzien.
Zaynudi Magomedow nennt die Sicherheitskräfte “Idioten”. “Wenn ich Waffen hätte, würde ich die zu Hause aufbewahren? Etwa unter meinem Bett? Sie sagen, sie hätten eine Granate und Munition gefunden – und sie haben mich gezwungen zu sagen, die Waffen würden mir gehören.”

Viele in Dagestan sagen, dass die Brutaliät der Polizeieinsätze die Menschen in die Arme von ISIL treibt. Nach zwei Jahrzehnten der Konflikte in Dagestan und Tschetschenien haben de facto eine Art Generation von jungen Kämpfern herangezogen.

Religiöse Gruppen werden durch harte Überwachung durch die Polizei derart an den Rand der Gesellschaft gedrängt, dass sie zu Extremisten werden. Das sagt Magomed Magomedow, der Chefredakteur der Zeitschrift Chernovik. “Salafisten und Wahhabiten, auch wenn sie sich nicht mit Waffen im Wald verstecken, sind kontinuierlich einem starken Druck ausgesetzt.”

Dieser Druck führt dazu, dass selbst Familienväter in den Krieg ziehen.
Rachid hatte eine Frau und drei Kinder.

My dispatch from Dagestan. Men from the North Caucasus leave their families, flee toSyria in droves, here's why: https://t.co/pKyHzraQQv

— Nataliya Vasilyeva (@NatVasilyevaAP) November 25, 2015

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