"Visa for Music": Neue Impulse aus Afrika

"Visa for Music": Neue Impulse aus Afrika
Von Euronews
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Im marokkanischen Rabat spielte die Musik auf der zweiten Ausgabe der Visa For Music, der internationalen Musikmesse, die Künstler, Produzenten

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Im marokkanischen Rabat spielte die Musik auf der zweiten Ausgabe der Visa For Music, der internationalen Musikmesse, die Künstler, Produzenten, Tourmanager und Festivalveranstalter aus aller Welt vereint. Vier Tage lang wurden Kontakte geknüpft und Talente entdeckt, um der Musikindustrie neue Impulse zu geben..

Verantwortlich für das Forum ist Brahim El Mazned, der ebenfalls das Timitar Musikfestival in Agadir leitet. Was hat sich seit der ersten Ausgabe entwickelt? “Die meisten Künstler, die im vergangenen Jahr hier waren, wurden für Auftritte auf renommierten internationalen Festivals in Europa, den USA, Kanada oder im Mittleren Osten gebucht.”

Zu den Bands, die sich in diesem Jahr im Rahmen der Showcase Konzerte vorstellten, gehörten beispielsweise Créole von der kolumbianischen Insel San Andrés. Ein weiteres Showcase-Konzert: Wesli, ein aus Port-au-Prince stammender Musiker, der heute im kanadischen Montreal lebt und arbeitet. Oder der Marokkaner Jbara, der Rai und traditionelle Musikelemente mit Rock und Hardrock verbindet. Insgesamt zeigten über 60 Bands ihr Können.

weslimusic</a> au <a href="https://twitter.com/VisaForMusic">VisaForMusic à Rabat, Maroc

https://t.co/uRDbGTSmLBpic.twitter.com/sAjCcMYSdQ

— musiquesdumonde.fr (@musiquesmonde) 24 Novembre 2015

Patrick De Groote, künstlerischer Direktor eines viertätigen Gratisfestivals in Belgien, war zum zweiten Mal auf dem Forum. Warum? “Ich glaube, dass sich Musikmessen in Europa ein wenig im Kreis drehen. Man trifft jedes Jahr dieselben Leute, die einem dieselben Künstler verkaufen wollen. Auf dieser Messe gibt es neue Künstler, neue Kontakte, originelle Ideen und junge Talente, das erfrischt und verjüngt auch bei uns die Musikszene.”

Tenerife Creativa ist ein Projekt auf den Kanarischen Inseln zur Förderung privater und öffentlicher Kulturinitiativen. Auf dem Messestand spielte eine Band mit kubanischen, japanischen und spanischen Mitgliedern. Alle drei leben und arbeiten auf den Kanarischen Inseln.

Néstor Yanes Díaz, Projektmanager, Tenerife Creativa: “Traditionell haben die Kanarischen Inseln vor allem nach Europa und Amerika geschaut. Und nun entdecken wir allmählich unseren Kontinent, Afrika. Uns wird klar, dass es viele Geschäftsmöglichkeiten gibt und dass wir vielfältige Formen der Zusammenarbeit und Partnerschaften mit den hier getroffenen Teilnehmern knüpfen können.”

Die deutsche Musik- und Tourmanagerin Stefanie Schumann reist zu allen großen Musikmessen der Welt. Ihr Eindruck: “Ja, es gibt viele Musikmessen. Ich finde, die kleinen sind ein bisschen attraktiver, weil bei den großen sind die Leute sehr gestresst. Es ist manchmal sehr schwierig, ein bisschen mehr Zeit mit den Leuten zu verbringen. Und hier hat man irgendwie die Gelegenheit, die Menschen auch ein bisschen besser kennenzulernen, um einfach bessere und intensivere Geschäftskontakte zu knüpfen.”

Gabacho Maroconnection ist eine französisch-spanisch-marokkanische Band, die verschiedene Musikstile vermischt. In den vergangenen drei Jahren hatte sie über 100 Konzerte in Europa, Afrika, Südamerika und Asien.

Ebenfalls aus Marokko kommt Mc Zanzan, der im vergangenen Jahr ein Videoclip-Projekt vorstellte. “In diesem Jahr schaue ich nur, wie sich das Projekt entwickelt hat, ob sich neue Möglichkeiten eröffnen oder nicht. Es ist schön, 2015 wieder mit dabei zu sein, neue Projekte und Leute, die aus anderen Ländern kommen, kennenzulernen. Das ist wirklich gut!”

MC zanzan The Famous Master of Ceremony in Morocco !
Vous explique le programme du Festival International OVER… https://t.co/25nm5pghTV

— overboys (@ass_overboys) 26 Novembre 2015

Auch für Christine Akoth Obanda, einer Sängerin mit Band as Kenia, lief es gut auf der Messe. “Ich bin sogar sehr überrascht über die vielen Kontakte, die ich knüpfen und das Netzwerk, das ich aufbauen konnte. Ich habe so viele Leute, Produzenten, Manager und Fachleute getroffen, die seit Langem im Geschäft sind und mit denen ich arbeiten und eine professionelle Zukunftsperspektive haben kann.”

Und Billy Domingo, der das Cape Town International Jazz Festival leitet, zieht folgende Bilanz: “Es ist an der Zeit, dass sich Süd- und Nordafrika vereinen. Für mich ist es an der Zeit, afrikanische Künstler in Afrika zu entdecken, statt in Frankreich oder Belgien. Ich war neugierig auf dieses Forum und bin sehr beeindruckt, es ist wirklich gut.”

Wolfgang Spindler, euronews: “Die zweite Ausgabe von ‘Visa For Music’ hat gezeigt, es besteht Bedarf für eine internationale Musik Messe im Norden Afrikas. Es bleibt zu hoffen, dass die Organisatoren die nötige Unterstützung finden, damit sich diese Musikmesse in der Musikindustrie fest etablieren kann.

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