Terrormiliz IS wird in Libyen immer stärker

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Von Euronews
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Die Terrormiliz Islamischer Staat weitet ihre Aktivitäten in Libyen immer weiter aus. Vor allem Italien ist alarmiert, immerhin liegt Libyen keine 700 Kilometer entfernt. Inzwischen sollen sich mehr als 2000 IS-Kämpfer in Sirte festgesetzt haben, melden italienische Zeitungen. Sirte ist die Geburtsstadt des früheren libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi. Außerdem könnten weitere IS-Einheiten nach Libyen verlegt werden, die von dort aus dann die Städte Misrata im Westen und Bengasi im Osten des Landes bedrohen, hieß es. Grund sei, dass die Terroristen in Syrien und im Irak zunehmend unter Druck geraten.

Der IS hatte bereits im Februar weite Teile von Sirte erobert. Zu der Zeit meldeten sich die Dschihadisten per Internet-Video mit einer “in Blut geschriebene Nachricht an die Nation des Kreuzes” zu Wort und zeigten, wie 21 Christen an einem Strand “südlich von Rom” enthauptet wurden.

Die Anrainerstaaten des nordafrikanischen Landes sind schon lange in Sorge. Vor allem die vielen Waffen aus dem einstigen Arsenal Gaddafis sind derzeit eine Bedrohung für die ganze Region. Denn seit dem Sturz und der Ermordung Gaddafis 2011 herrscht politisches Chaos in Libyen, mit einer Regierung im westlichen Tripolis und einer weiteren im östlichen Tobruk. Zahlreiche Milizen kämpfen um Macht und Geld.

Eine politische Einigung in Libyen ist nach Einschätzung von Beobachtern der einzige Weg, den IS effektiv zu bekämpfen. Als Beispiel dafür gilt die libysche Hafenstadt Derna, wo islamistische Brigaden gemeinsam mit Bürgern die Terrormiliz vertreiben konnten.

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