Eurozone: Aufschwung erreicht Arbeitsmarkt

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Die Wirtschaft in den Industrieländern setzt zum Jahresendspurt an, großen Schwellenländern geht dagegen die Puste aus: Während die Industrie in

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Die Wirtschaft in den Industrieländern setzt zum Jahresendspurt an, großen Schwellenländern geht dagegen die Puste aus: Während die Industrie in Deutschland, der Euro-Zone und in Japan im November an Schwung gewann, fährt vor allem China im Rückwärtsgang – der offizielle Einkaufsmanagerindex dort verharrt seit vier Monaten unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

In der Euro-Zone stieg das Markit-Barometer auf den höchsten Wert seit April 2014. Der Einkaufsmanagerindex für die Euro-Zone stieg um 0,5 (deutsche Wirtschaft + 0,8 auf 52,9) auf 52,8 Punkte. Werte über 50 signalisieren Wachstum.

“Dank der stärksten Zuwächse bei Produktion und Auftragseingang seit eineinhalb Jahren hat der Aufschwung nochmal an Dynamik gewonnen”, sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson. “Die deutsche Industrie startete im November durch zur Jahresend-Rallye”, so sein Kollege Oliver Kolodseike. “Im Moment scheint es auch so, als bliebe der Sektor durch die Probleme bei VW weitestgehend unberührt.” Die Auslandsaufträge legten so stark zu wie seit Februar 2014 nicht mehr – auch dank des niedrigen Euro-Kurses, der Exporte nach Übersee billiger macht. Die Betriebe stellten mehr Personal ein, zogen verstärkt Aufträge an Land und fuhren die Produktion hoch.

Dazu passt: Die Arbeitslosigkeit in den 18 Staaten ist laut Europäischem Statistikamt "Eurostat" im Oktober auf 10,7 Prozent (September: 10,8 Prozent) gesunken – den niedrigsten Wert seit Januar 2012. Die meisten Arbeitslosen meldeten Griechenland (24,6) und Spanien (21,6 Prozent), die wenigsten Tschechien (4,7 ) und Deutschland (4,5 Prozent).

Lowest #unemployment rate since Jan 2012 in #euro area, Sept 2009 in EU v. EU_Eurostat</a> <a href="https://t.co/AOWgiVEOls">pic.twitter.com/AOWgiVEOls</a></p>&mdash; Stratos Safioleas (stratosathens) 1. Dezember 2015

Frank-Jürgen Weise, Bundesagentur für Arbeit (Deutschland):

“Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind weiter – und zwar deutlich – gewachsen. Die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Mitarbeitern hat sich nochmal erhöht. Damit hat sich der Arbeitsmarkt erneut gut entwickelt und ist für die anstehenden Herausforderungen gerüstet.”

Besonders stark ging die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich in Spanien zurück mit 21,6 (23,9), der Slowakei mit 10,7 (12,7), Irland mit 8,9 (10,7) und Kroatien mit 15,8 (17,6) Prozent. In Finnland, Frankreich, Belgien und Rumänien stieg die Arbeitslosigkeit.

Thema Jugend: In der Eurozone waren im Oktober 3.148 Millionen junge Leute unter 25 Jahren arbeitslos (EU28: 4.530 Millionen) , 191 000 (EU28: 466.000) weniger als im Jahr zuvor – macht 22.3 (EU28: 20.0) Arbeitslosenquote.

Die höchste Jugendarbeitslosigkeit gab es unverändert in Griechenland (47,9), Spanien (47,7), Kroatien (43,1) und Italien (39,8 Prozent), die niedrigste in Österreich (10,4%) und in Deutschland (7,1%).

su mit dpa, Reuters

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