Keine Lösung für Flüchtlingschaos in Osteuropa in Sicht

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Von Euronews mit dpa, efe, reuters, eurostat
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Trotz Bemühungen seitens der EU gerät die Flüchtlingssituation in Osteuropa immer mehr außer Kontrolle

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An der griechisch-mazedonischen Grenze ist am Donnerstag wieder ein Migrant ums Leben gekommen. Ein 22-jährige Marokkaner stieg auf einen Eisenbahnwaggon und kam in Kontakt mit einer Oberleitung.

In dem grenznahen Camp in Griechenland sitzen hunderte Flüchtlinge fest, da die ehemalige Republik Mazedonien seit knapp zwei Wochen all jenen Menschen, die als Wirtschaftsflüchtlinge gelten, die Einreise verbietet. Nur noch syrische, afghanische und irakische Staatsbürger dürfen passieren.

In dem Lager gibt es deshalb nicht nur Auseinandersetzungen mit der Polizei, sondern auch vermehrt Konflikte zwischen Menschen verschiedener Nationen.

Ungarn reichte unterdessen Klage gegen die von der EU beschlossene Flüchtlingsverteilung ein. “Täglich wird uns Erpressung und Rache (Brüssels) zuteil”, beschwerte sich Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban. Slowenien klagte ebenfalls beim Europäischen Gerichtshof gegen die neue Quotenregel zur Verteilung von Flüchtlingen auf die EU-Länder.

Auch in Polen und anderen osteuropäischen Ländern wächst der Widerstand gegen die Aufnahme von Migranten.

Die EU-Flüchtlingskrise in Zahlen

  • 1,5 Millionen Menschen sind im Jahr 2015 nach Europa gekommen, 900.000 mussten dafür das Mittelmeer überqueren
  • Bisher sind vier Mal so viele Flüchtlinge nach Europa gekommen wie im ganzen Jahr 2014
  • 38 Prozent der ankommenden Flüchtlinge kommen aus Syrien
  • 1,2 Millionen Syrer sitzen immer noch im Libanon fest, einem Land, das 100 Mal kleiner ist als Europa
  • Insgesamt sind 4,5 Millionen Syrer aus ihrem Heimatland geflohen
  • Jeder fünfte Mensch, der im Libanon lebt, ist ein Flüchtling
  • Seit 2011 haben in europäischen Ländern mehr als eine halbe Million Syrer Asyl beantragt
  • 15 Prozent der weiblichen syrischen Flüchtlinge, die in der Türkei festsitzen, sind schwanger.
  • 100 syrische Babys kommen jeden Monat außerhalb ihres Heimatlandes zur Welt

Quelle: Eurostat

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