Klimawandel: Afrikanische Städte schalten auf grün

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In Südafrika warten die Menschen seit Monaten auf die Regensaison. Die Wasservorräte werden knapp. Diese Dürre ist eine der Folgen des Klimawandels

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In Südafrika warten die Menschen seit Monaten auf die Regensaison. Die Wasservorräte werden knapp. Diese Dürre ist eine der Folgen des Klimawandels. Auf internationaler Ebene treffen sich Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt. Aber was können die Städte machen? Dieser Frage sind die Teilnehmer des Gipfels Africities in Johannesburg nachgegangen.

Euronews-Journalist Olivier Péguy war vor Ort: “Tausende Bürgermeister aus ganz Afrika haben sich hier in Johannesburg fünf Tage lang versammelt. Sie haben sich ausgetauscht und Erfahrungen miteinander geteilt. In einem Punkt sind sie sich einig: Die Probleme sind global, aber die Lösungen müssen hier auf lokaler Ebene gefunden werden.”

Abidjan, Lagos, Douala, Kampala und viele weitere afrikanische Städte haben Initiativen für mehr Klimaschutz ergriffen. Ihr Ziel? Den CO2-Ausstoß verringern. Um das zu erreichen haben die Bürgermeister z.B. Bäume gepflanzt und das öffentliche Verkehrsnetz entwickelt.

Parks Tau, der Bürgermeister von Johannesburg, erklärt: “Wir arbeiten an einem Programm, bei dem wir mit unseren Müllhalden Strom erzeugen. Wir haben auch noch andere Ideen für Stromerzeugung und für Kläranlagen. Wir haben auch vor, Stück für Stück unsere Busse durch Busse mit Doppelantrieb zu ersetzen. Sie fahren mit Diesel und Biogas und die Idee ist, das wir mit der Zeit eine gute Biogasversorgung haben und dann komplett auf Biogas umstellen können.”

Nicht nur die großen Metropolen überdenken ihre Entwicklungsstrategie. Auch die kleineren Städte schalten auf grün. In Ross-Béthio, im Norden des Senegals leben rund 12.000 Einwohner. In der Region wird Reis angebaut. Die Stadt will sich das jetzt zu Nutze machen. Der Bürgermeister Amadou Bécaye Diop erklärt: “Wir sind dabei ein Programm umzusetzen. Wir versuchen anstelle von Holzkohle und Gas Reisstroh zu nehmen. Das ist außerdem sparsamer, denn mit Reisstroh kann man viel länger als mit Kohle kochen. Und auf diese Weise wird kein Holz verbrannt, wir vermeiden die Abholzung. Wir kommen so unserem Ziel, aus Ross-Bethio eine grüne Stadt zu machen, einen Schritt weiter.”

In vielen afrikanischen Städten kommt es regelmäßig zu Stromausfällen. Immer mehr Menschen greifen auf Solarmodule zurück. Vincent Kitio, ein Vetreter der Agentur “UNO Habitat”, hat dies selbst feststellen können: “Ich war sehr überrascht als ich in einem Dorf in Burkina Faso einen Laden entdeckt habe, der Solarmodule verkaufte. Diese Solarmodule kommen aus China. Bei uns vollzieht sich immer mehr eine Energiewende, denn die Preise sind erschwinglich und es gibt eine Nachfrage. Die Menschen setzen auf diese neuen Technologien.”

Die Stadt neu erfinden und nachhaltig machen, das war eines der Ziele dieses “Africities”-Gipfels in Johannesburg. Der nächste findet 2018 in Brazzaville statt.

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