Politische Kopfschmerzen nach der Wahl in Frankreich

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“Auch in Straßburg verhinderten die französischen Wähler einen Sieg der Front National. Doch richtig zufrieden sind damit nur wenige. Denn die

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“Auch in Straßburg verhinderten die französischen Wähler einen Sieg der Front National. Doch richtig zufrieden sind damit nur wenige. Denn die rechtsextreme Partei erhielt mehr Stimmen als je zuvor und geht gestärkt aus den Regionalwahlen hervor”, sagt unsere Korrespondentin Margherita Sforza.

“Man weiß nicht, wohin die Front will”, meint ein älterer Mann. “Sie will das Land aus der EU hinausführen, die Grenzen schließen. Das ist ungeheuerlich. Wir müssen in Europa bleiben.” “Wir haben Front gegen die Front gemacht, das war unser Ziel”, sagt eine Passantin. Und eine andere, die für die Front gestimmt hat, ist der Ansicht: “Sie sind doch alle gleich. Sie haben nicht für uns, sie haben für sich selbst gestimmt.”

In der neuen Region Elsass-Champagne-Lothringen erzielte der Kandidat der Front 36 Prozent der Stimmen. Der Mitte-Rechts-Kandidat Philippe Richert siegte mit mehr als 48 Prozent. Philippe Breton, der an der Straßburger Universität Politikwissenschaft unterrichtet, zeigt sich besorgt über den Stimmenzuwachs, den rechtsextreme Parteien europaweit verzeichnen: “Ihre Standpunkte sind radikal, sie werden cholerisch, stark emotional vertreten. Oft in Fragen, in denen andere Parteien einen Kompromiss suchen, weil die Fragen komplex sind. Wenn diese das Verständnis der Menschen überschreiten, kann man sie mit einfachen Antworten für sich gewinnen.”

Welche Schlüsse in Europa aus dieser Wahl gezogen werden sollten, wollten wir von dem Politikwissenschaftler wissen: “Europa sollte sich im Zusammenhang mit seinen Grenzen deutlicher äußern, es sollte etwas unternehmen und politische Wirksamkeit zeigen. Das wäre vermutlich ein sicherer Weg, um den politischen Radikalismus und damit auch den Einfluss der Parteien zu verringern, die davon profitieren.”

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