Sportjahresrückblick 2015

Sportjahresrückblick 2015
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Annus horribilis – Ein Schreckensjahr. Diese lateinische Phrase kann man sicher für das Jahr 2015 verwenden, wenn man von den beiden mächtigsten

WERBUNG

Annus horribilis – Ein Schreckensjahr. Diese lateinische Phrase kann man sicher für das Jahr 2015 verwenden, wenn man von den beiden mächtigsten Sportverbänden der Welt spricht, der FIFA und dem Leichtathletik Weltverband.

Nach dem großen Fußball Korruptionsskandal folgte die große Leichtathletik-Doping-Katastrophe. Skandale, die diese Sportarten schwer erschüttert haben.

Hotel Baur au Lac in #Zürich: Polizei führt Aktion gegen #Fifa-Funktionäre durch. https://t.co/QtR6HZFX7Ipic.twitter.com/uvjoKc9EEv

— StN_News (@StN_News) 3. Dezember 2015

Der Anfang vom Ende der FIFA im System Blatter ereignete sich im Morgengrauen des 27. Mai.

Im noblen Hotel Baur au Lac am Zürichsee nahmen Fahnder der Schweizer Polizei als Amtshelfer der US-Justiz sieben hohe Fußball-Funktionäre wegen Korruptionsverdachts fest, darunter den Blatter-Stellvertreter und -Vertrauten Jeffrey Webb.

Zwei Tage vor der Wiederwahl des ewigen Präsidenten wurde die FIFA in ihren Grundfesten erschüttert.

Umso überraschender kam dann die Rücktrittsankündigung nur vier Tage nach der Wiederwahl. Bis heute ist unklar, was sich im granitgrauen FIFA-Hauptquartier hinter den Kulissen abspielte.

#Fifa : dernière étape avant le verdict pour #Blatter et #Platinihttps://t.co/uE2dT59zFbpic.twitter.com/qH8Ml5WUxV

— Courrier inter (@courrierinter) 17. Dezember 2015

Eine Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken an seinen früheren Vertrauten und heutigen Intimfeind Michel Platini im Jahr 2011, offenbar an allen FIFA-Finanzkontrollen vorbei und neun Jahre nach der angegebenen Fälligkeit als Beraterhonorar, machte Blatter bei der Schweizer Justiz zum Verdächtigen.

Die FIFA-Ethikkommission sprach am 7. Oktober eine Sperre gegen beide Funktionäre aus, provisorisch für 90 Tage. Am 26. Februar kommt es nun zum großen Finale, dann wird der Nachfolger Josef Blatters gewählt.

Sebastian Coe to double #IAAF anti-doping budget following athletics cheating scandal
https://t.co/3OoeDCXTaopic.twitter.com/FVcJvZWxOy

— IBTimes UK (@IBTimesUK) 10. Dezember 2015

Seit Sebastian Coe das Amt des Präsidenten des Leichathletik Weltverbandes inne hat, nehmen die die Doping-Enthüllungen und Skandale kein Ende.

Russlands Leichtathleten sind derzeit wegen flächendeckender Manipulationen von allen Wettkämpfen suspendiert und müssen um ihre Olympia-Teilnahme bangen. Zudem sperrte Kenias Verband zuletzt auf einen Schlag sieben Athleten wegen Dopingvergehen.

Acht Monate vor den Olympischen Spielen in Rio müssen auch einige der prominentesten italienischen Athleten nun einen Ausschluss fürchten, weil sie unter Manipulationsverdacht stehen. Die italienische Anti-Doping-Behörde hat für 26 Sportler eine zweijährige Sperre beantragt,

Sebastian Coe admitted he would not described his predecessor IAAF Pres Lamine Diack as sport's “spiritual leader” pic.twitter.com/EudJikIxdU

— PAZ (@tortugadiaz) 3. Dezember 2015

Gegen Sebastian Coe´s Vorgänger, den ehemaligen IAAF-Präsidenten Lamine Diack hat die französische Justiz mittlerweile Anklage wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Bestechlichkeit erhoben.

Coe selbst ist im Zusammenhang mit der WM-Vergabe an Eugene ebenfalls ins Zwielicht geraten, weil er bis vor kurzem noch einen lukrativen Beratervertrag mit Nike besaß.

Seine Tätigkeit für den Konzern beendete der Olympiasieger von 1980 und 1984 erst Ende November.

In case Bok supporters forget who won the 2015 Rugby World cup – A picture says it all https://t.co/9L2BAp2Rigpic.twitter.com/bOcRD42CkK

— Martin Myers (@MartinMyers) 7. Dezember 2015

2015 ging es nicht nur um Korruptionsaffären und Dopingskandale. Die achte Auflage der Rugby-Weltmeisterschaft war ein Lichtblick in der dunkelsten Periode der Sportgeschichte.

Zwanzig Nationen kämpften in England und Wales um den Webb Ellis Cup. Die Mannschaften der südlichen Hemisphäre dominierten den Wettbewerb und die “All Blacks” sicherten sich den Titel.

Neuseeland hat Rugby-Geschichte geschrieben. Als erstes Team gewannen die All Blacks zum dritten Mal die Weltmeisterschaft, als erste Mannschaft verteidigten sie den Titel.

Das Team in Schwarz setzte sich in einem intensiven Finale in London im Twickenham-Stadion mit 34:17 gegen Erzrivale Australien durch. Seit die All Blacks 2011 im eigenen Land Weltmeister wurden, haben sie von 54 Spielen gerade einmal drei verloren.

WERBUNG

Erstmals waren bei dieser achten Weltmeistschaft alle europäischen Mannschaften spätestens im Viertelfinale ausgeschieden, Gastgeber England hatte es nicht einmal über die Gruppenphase hinaus geschafft. Vom Halbfinale an waren die Mannschaften der Südhalbkugel unter sich.

#TownSport: Stuart Lancaster has stepped-down as England's rugby union head coach after dismal World Cup campaign. pic.twitter.com/J65nSbwtWx

— Town102News (@Town102News) 11. November 2015

Trotz eines beeindruckenden Rugby World Cups und anderer spannenden Turniere, wird 2015 als ein Jahr des Chaos und der Krise im Sport in Erinnerung bleiben.

2016 könnte ein Jahr der Reformen und des Wiederaufbaus werden, so dass der Sport wieder auf das Spielfeld zurückkehrt.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Super League gegen UEFA: Was kommt jetzt?

EuGH: Verbot der Super League war rechtswidrig

Es gibt mehr Geld: Spaniens Weltmeisterinnen spielen wieder Fußball