Saudi-Arabien: Hinrichtung schiitischen Klerikers erbost Schiiten

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Von Annika Schroeter mit dpa, APTN, Reuters
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Die Nachricht von der Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Nimr Bakr al-Nimr in Saudi-Arabien, hat in der schiitischen Welt für Empörung gesorgt

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Die Nachricht von der Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Nimr Bakr al-Nimr in Saudi-Arabien, hat in der schiitischen Welt für Empörung gesorgt. Der Kleriker war zusammen mit 46 weiteren Verurteilten, zumeist al-Qaida-Mitgliedern, enthauptet worden. Dem Scheich war Ungehorsam gegenüber dem sunnitischen Königshaus vorgeworfen worden. Mansour Turki, Sprecher des saudi-arabischen Innenministeriums verlas die Namen und Vergehen der Hingerichteten im Staatsfernsehen. Die Männer hätten noch letzte Worte aufschreiben dürfen, erklärte er.

Nach Bekanntwerden der Hinrichtung protestierten Schiiten im Osten des Königreiches bei Qatif und in Awamiya gegen die Herrscherfamilie. Die jemenitischen Huthis bezeichneten al-Nimr als “heiligen Krieger”. Die libanesische Hisbollah sagte, Riad habe einen großen Fehler gemacht.Der Iran drohte, man werde die saudische Königfamilie für diese Tat bezahlen lassen. Ajatollah Ahmad Chatami sagte gar, die saudi-arabische Herrscherfamilie werde stürzen aus den Geschichtsbüchern gestrichen.

Amnesty International wirft dem saudischen Regime vor, Todesurteile politisch motiviert gegen die schiitische Minderheit zu missbrauchen. Saudi-Arabien hatte 2015 laut Menschenrechtlern so viel Todesurteile vollstreckt wie seit 20 Jahren nicht mehr.

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