Ferrari an der Börse Mailand - mit angezogener Handbremse

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Der italienische Luxus-Sportwagenbauer Ferrari hat ein durchwachsenes Debüt an der Mailänder Börse hingelegt. Der Kurs sank innerhalb der ersten 15

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Der italienische Luxus-Sportwagenbauer Ferrari hat
ein durchwachsenes Debüt an der Mailänder Börse hingelegt. Der Kurs sank innerhalb der ersten 15 Minuten nach Handelsstart im Vergleich zum Eröffnungskurs von 43 Euro um vier Prozent.
Zeitweise wurde der Handel ausgesetzt.

Der Gang an die Mailänder Börse folgt für Ferrari auf die Abspaltung vom Mutterkonzern Fiat Chrysler (FCA), die eine Woche zuvor abgeschlossen worden war.

Im Oktober war Ferrari bereits erfolgreich an die New Yorker Börse gegangen. Dort waren die Aktien zum Jahresende für 48 (44 Euro) Dollar gehandelt worden, bei 52 Dollar (48 Euro) Ausgabepreis.

Sergio Marchionne, Chef von Ferrari und Fiat Chrysler:

“Die Abspaltung von der FCA-Gruppe schreibt formell die Unabhängigkeit fest, die Ferrari schon immer hatte, auch als Teil des Automobilkonzerns. Eine Unabhängigkeit in der Arbeit, zum Teil bei den Finanzen. Der Schritt jetzt ist notwendig, um die Einzigartigkeit der Modelle zu garantieren und den Bestand der Marke Ferrari.”

Marchionne will mit Ferrari und dem deutschen Piloten Sebastian Vettel in diesem Jahr den Weltmeistertitel in der Formel 1 holen. «Das gerade begonnene Jahr sollte für uns das Jahr sein, in dem wir an die Spitze zurückkehren», sagte er beim Börsen-Debüt in Mailand.

«Wir wollen uns in Australien als das Team präsentieren, das es zu schlagen gilt». Der ersten Grand Prix des Jahres wird am 20. März in Australien ausgetragen.

Just in: Ferrari shares open at €43 per share in Milan trading debut https://t.co/3XD8pPJTm1pic.twitter.com/bumbaubFn8

— Bloomberg Business (@business) January 4, 2016

Eher skeptischer Kommentar von Edoardo Liuni, Marktanalyst bei Trading Room Roma, Rom:

“Ferrari musste nicht unbedingt an die Börse gehen. Das war eher eine Finanzoperation, um Fiat (jetzt Fiat Chrysler Automobiles, FCA) zu ermöglichen, einen Teil seiner Schulden zu konsolidieren. Und auch, um FCA freie Hand zu geben bei der Suche nach interessanten Partnern für Fiat – ohne Ferrari auf’s Spiel zu setzen.”

Die bisherige Mutter Fiat Chrysler hatte im Herbst etwa zehn Prozent der Ferrari-Anteile an Anleger verkauft. Die restlichen 80 Prozent verteilte der italienische Autobauer zum Jahreswechsel an seine eigenen Aktionäre.

Die EXOR-Holding der Fiat-Gründerfamilie Agnelli hält weiterhin 23,5 Prozent Anteile an Ferrari, zehn Prozent
gehören Piero Ferrari, dem Sohn des Firmengründers Enzo.

su mit Reuters, dpa

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