Gegen Flüchtlingsstrom: Schweden kontrolliert wieder Einreise aus Dänemark

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Von Euronews
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Wer von Dänemark nach Schweden will, muss sich seit heute ausweisen – etwas, das es zwischen den beiden Ländern seit den fünfziger Jahren nicht mehr

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Wer von Dänemark nach Schweden will, muss sich seit heute ausweisen – etwas, das es zwischen den beiden Ländern seit den fünfziger Jahren nicht mehr gegeben hat.

Das hatte das schwedische Parlament, der Reichstag, kurz vor Weihnachten beschlossen – unter Berufung auf eine “ernste Gefahr für die allgemeine Ordnung oder die innere Sicherheit im Land”.

Diese Kontrollen sollen die Einwanderung nach Schweden bremsen: Nach Angaben der Einwanderungsbehörde Migrationsverket hat bisher nur jeder fünfte, der ins Land kommt, gültige Papiere.

Die Kontrollen gelten vor allem für Züge und Busse über die Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö. So müssen Zugreisende am Kopenhagener Flughafen – der letzten Station auf dänischer Seite – umsteigen und sich kontrollieren lassen, bevor es nach Schweden geht. Dort, in Hyllie, dem ersten Bahnhof in Malmö, wurden ebenfalls Kontrollen eingerichtet.

Für die Pendler zwischen Schweden und Dänemark – täglich mehr als achttausend – ist das ein Alptraum: Die Fahrzeit erhöht sich drastisch, und statt bisher alle zehn Minuten fahren selbst in den Spitzenzeiten die Züge nur noch alle zwanzig Minuten.

Betroffen ist neben der Öresundverbindung auch die Fähre von Helsingör nach Helsingborg auf den längeren Fährverbindungen Grenå-Varberg und Fredrikshavn-Göteborg wird
schon seit November kontrolliert. Die Kontrollen sind auf höchstens sechs Monate innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren befristet.

Schwedens Einwanderungsbehörde hatte zum Jahresbeginn mitgeteilt, dass letztes Jahr mehr als 160.000 Menschen Asyl beantragt haben, mehr als je zuvor – und das in einem Land mit knapp zehn Millionen Einwohnern.

Fast jeder Dritte kam demnach aus Syrien, viele auch aus Afghanistan und aus Irak.

Wer aus Dänemark einreist, kommt faktisch immer aus Deutschland: Der dänische Regierungschef Lars Løkke Rasmussen hatte sich daher in seiner Neujahrsrede vorbehalten, ebenfalls Grenzkontrollen einzuführen – was aber auf siebzig Kilometern Grenze weitaus schwieriger ist als an einer einzelnen Brücke.

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