Pariser Polizei erschießt Angreifer: Attentäter identifiziert, Antiterroreinheit ermittelt

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Von Euronews
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Die Nachrichtenagentur AFP meldet unter Berufung auf Ermittlerkreise, dass der erschossene Angreifer auf eine Pariser Polizeistation im 20

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Die Nachrichtenagentur AFP meldet unter Berufung auf Ermittlerkreise, dass der erschossene Angreifer auf eine Pariser Polizeistation im 20. Arrondissement identifiziert wurde. Es soll sich nach Informationen des TV-Senders BFMTV um einen 20-jährigen Marokkaner handeln, der wegen eines Diebstahls im Jahr 2013 polizeibekannt war.

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Hintergrund

Sicherheitsbeamte haben vor einem Pariser Polizeirevier einen Mann erschossen. Er war mit einem Hackbeil bewaffnet und hatte versucht, in die Wache einzudringen. Augenzeugenberichten zufolge soll er “Allahu Akbar” (Gott ist groß) gerufen haben. Entgegen ersten Vermutungen trug der Mann keinen Sprengstoffgürtel, sondern eine Atrappe.

Nach einer Pressemitteilung der Pariser Staatsanwaltschaft trug der Angreifer zudem ein Mobiltelefon bei sich und wurde von Wache stehenden Polizisten zunächst gewarnt bevor sie auf ihn schossen. Laut Staatsanwalt trug der Angreifer ein Bekennerschreiben des sogenannten Islamischen Staats bei sich und eine ausgedruckte Flagge der Dschihadistengruppe. Antiterroreinheiten hätten die Ermittlungen aufgenommen.

#Barbes “Un papier avec drapeau de Daesh et 1 revendication manuscrite non équivoque en langue arabe” (procureur) pic.twitter.com/6fSmKe3YAM

— Philippe Mathon (@pmathon) January 7, 2016

Der Körper des Niedergeschossenen wurde mit einem Roboter inspiziert. Unter seiner Jacke soll er eine Tasche mit Klebeband getragen haben, wo auch ein Draht entdeckt wurde. Das hatte zunächst offenbar zu der Vermutung Anlass gegeben, dass der Mann einen Sprengstoffgürtel tragen könnte.

Ein Polizist wurde verletzt. Ermittlungen wegen eines Terroranschlags laufen.

#Barbes#Gouttedor A robot appears to be inspecting the body. pic.twitter.com/scUv9Vil8E

— Anna Polonyi (@akilincs) January 7, 2016

Weitere Hintergründe und Einzelheiten der Tat sind unklar. Die Rue de la Goutte d’Or im 18. Stadtbezirk, in der sich das Revier befindet wurde weiträumig abgesperrt, die Schulen in der Nähe geschlossen. Die Gegend im Norden der französischen Hauptstadt ist als Problemviertel bekannt.

Die Tat ereignete sich am Jahrestag des Überfalls auf das französische Satiremagazin “Charlie Hebdo”. Nur kurz vor dem Angriff hatte der französische Staatspräsident François Hollande für verschärfte Sicherheitsgesetze geworben. Bei einer Gedenkveranstaltung für die vor einem Jahr getöteten Polizisten sagte Hollande, die Doktrin der Sicherheitskräfte müsse an die terroristische Bedrohung angepasst werden.

Ambiance à #barbes#gouttedor#attack#parisreuterspictures</a> <a href="https://t.co/LLd0Jpd2Ad">pic.twitter.com/LLd0Jpd2Ad</a></p>&mdash; BertrandRiotord (BertrandRiotord) January 7, 2016

Nachdem Mitte November bei einer Anschlagserie von Islamisten 130 Menschen getötet worden waren, hatte Hollande den Ausnahmezustand über Frankreich verhängt.

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