Lawine verschüttet Schüler in Frankreich: Lehrer droht Anklage wegen fahrlässiger Tötung

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Von Euronews
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Nach einem Lawinenunglück in den französischen Alpen soll eine Untersuchung abschließend klären, warum ein Lehrer mit seiner Sportklasse auf einer

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Nach einem Lawinenunglück in den französischen Alpen soll eine Untersuchung abschließend klären, warum ein Lehrer mit seiner Sportklasse auf einer abgesperrten Skipiste unterwegs war.

Zwei Oberstufenschüler starben bei dem Unglück am Mittwoch, auch ein 57-jähriger ukrainischer Skifahrer ist tot. Der als besonnen geltende Lehrer ist schwerverletzt. Ihm droht nun eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung.

Das Skigebiet Les Deux Alpes ist bei Tiefschneefahrern beliebt. Explizitere Vorschriften und Strafen für Wintersportler halten die Betreiber nicht für hilfreich.

“Es ist eine Frage der individuellen Verantwortung”, sagt Chef Didier Bobillier. “Ich bin nicht sicher, dass man alles kontrollieren könnte. Ich vergleiche das manchmal mit den Tempolimits auf Autobahnen: Manche Leute fahren 180 obwohl die Geschwindigkeit beschränkt ist.”

Nach tagelangen Niederschlägen lag in dem Gebiet viel Neuschnee, die am Unglückstag angezeigte Lawinengefahr war mittelhoch. Auf der unpräparierten schwarzen Piste waren mehrere Schifahrer unterwegs, auch während die Schulklasse abfuhr. Die Piste sei klar sichtbar abgesperrt gewesen, berichten Rettungkräfte

“Der Himmel war blau, ein schöner Tag zum Skifahren”, sagt Eric Arnol, ein Skilehrer und Bergführer. “Aber in den Bergen muss man manchmal umgekehrt denken, als auf dem Meer. Wenn das Meer gefährlich ist, gibt es Wellen und Sturm, die Angst machen. In den Bergen kann es schneeweiß, sonnig und friedlich aussehen und trotzdem bedrohlich sein.”

Abseits der Pisten zu fahren ist in Frankreich nicht verboten. Allerdings weigern sich Versicherer manchmal, für Unglücke außerhalb der Pisten zu zahlen. Auch die Betreiber haften auf abgesperrten Pisten nicht – anders, als auf den immer häufiger ausgewiesenen Tiefschneeabfahrten.

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