Deutschland könnte Asylbewerber aus Nordafrika bald schneller abschieben

Deutschland könnte Asylbewerber aus Nordafrika bald schneller abschieben
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Von Alexandra Leistner mit ap, die welt
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Die Bleibechancen für Asysuchende aus Nordafrika in Deutschland sind gering. Jetzt planen CDU/CSU offenbar schneller Abschiedungen.

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Deutschland will Asylsuchende aus Nordafrika ohne Bleibeperspektive offenbar in Zukunft schneller abschieben. Für sie könnten bald ähnliche Regeln gelten wie für Menschen aus den Balkanstaaten.

Nach Informationen der ‘Welt am Sonntag’ planen CDU und CSU, Asylbewerber aus Marokko, Tunesien und Algerien in Rückführungseinrichtungen in Bayern unterzubringen. Mit beschleunigten Verfahren könnten sie dann schneller zurück in ihre Herkunftsländer geschickt werden. Die Regeln sollen bereits gelten, bevor die Bundesregierung diese Staaten zu sicheren Herkunftsländern erklärt.

Der Druck auf die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel steigt. Immer mehr Politiker fordern eine deutliche Reduzierung des Zuzugs. Menschenrechtsorganisationen warnen davor, wegen der sexuellen Übergriffe in Köln – an denen offenbar Flüchtlinge beteiligt waren – Flüchtlinge und Kriminelle gleichzusetzen. “Flüchtlinge, die vor Terrorismus fliehen, sollten wegen der Geschehnisse in Paris und Köln nicht plötzlich als Sicherheitsbedrohung betrachtet werden”, mahnte William Lacy Swing, Direktor der Internationalen Organisation für Migration.

Bei einer Großrazzia im sogenannten “Maghreb-Viertel” von Düsseldorf nahm die Polizei am Samstagabend fast 40 Männer aus Nordafrika wegen Verdachts auf illegalen Aufenthalt fest. Die Gegend um den Hauptbahnhof gilt als Rückzugsort für Banden, die sich an Diebstahl und Drogendelikten beteiligen.

Die Aktion war laut einer Pressemitteilung der Polizei seit dem vergangenen Jahr geplant. “Anlass für die Razzia waren nicht die Vorkommnisse der Silvesternacht”, erklärte der Einsatzleiter und Kriminaldirektor Frank Kubick.

Aktuell #Polizei-Razzia gegen nordafrikanische Banden hinterm Hbf #Düsseldorf, 300 Beamte im Einsatz! pic.twitter.com/Z2YelH0avO

— Frank Schneider (@chefreporterNRW) January 16, 2016

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