Informationen zum Zika-Virus

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Zusammenfassung Zika ist eine Virus-Erkrankung, zu deren häufigsten Symptomen Fieber, Ausschläge, Gelenkschmerzen und Augenrötungen gehören. Die

Zusammenfassung

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Zika ist eine Virus-Erkrankung, zu deren häufigsten Symptomen Fieber, Ausschläge, Gelenkschmerzen und Augenrötungen gehören. Die Infektion verläuft meist recht mild.

Nur einer von vier Infizierten entwickelt überhaupt Symptome. Das macht es schwieriger, das Ausmaß der Verbreitung genau abzuschätzen. Derzeit treten Zika-Infektionen vor allem in Lateinamerika auf.

Die Gesundheitsbehörden einiger betroffener Länder gehen von einem Zusammenhang zwischen der Erkrankung und sogenannten Mikrozephalien aus. Betroffene Neugeborene weisen dabei einen auffällig kleinen Schädel und ein unterentwickeltes Gehirn auf. Der Zusammenhang mit Zika ist noch nicht eindeutig nachgewiesen, gilt aber als wahrscheinlich.

Im Norden Brasiliens wurden in den vergangenen Monaten über 3800 wahrscheinliche Fälle von Mikrozephalie registriert, statistisch ist das ein Anstieg um das 30-Fache.

Massive Ausbreitung

Die WHO ist wegen der “explosionsartigen” Ausbreitung des Zika-Virus besorgt. Auf dem amerikanischen Kontinent könnten bis zu vier Millionen Menschen infiziert werden. Auch eine weltweite Ausbreitung sei nicht ausgeschlossen, so die Weltgesundheitsorganisation.

Die WHO-Generaldirektorin Margaret Chan sagte in Genf, sie sei sehr alarmiert. Man werde daher eine Sonder-Arbeitsgruppe für den Kampf gegen Zika einsetzen.

WHO Director-General Margaret Chan to convene an Intl Health Regulations Emergency Committee on #ZikaViruspic.twitter.com/XqB9mSlLKn

— WHO (@WHO) 28. Januar 2016

Betroffene Länder

In Süd- und Mittelamerika waren Mitte Januar in 21 Ländern Fälle von Zika aufgetreten – doppelt so viele, wie noch einem Monat zuvor, so die PAHO, der regionale Arm der Weltgesundheitsorganisation WHO. Mitte Januar ging die PAHO von mindestens 60.000 erfassten Infektionen aus. Die Dunkelziffer dürfte aber weit höher liegen.

Am stärksten betroffen ist Brasilien, dicht gefolgt von Kolumbien. Weitere Fälle gibt es außerdem in Ecuador, El Salvador, Guatemala, Haiti, Honduras, Mexiko, Panama, Paraguay, Puerto Rico, Surinam, Venezuela und anderen Ländern.

Experten erwarten eine Ausbreitung auf das gesamte Verbreitungsgebiet der übertragenden Mücke – das wäre der gesamte amerikanische Kontinent, mit Ausnahme von Chile und Kanada. Auch in der Karibik und in Thailand wurden Fälle gemeldet.

Geschichte

Das Zika-Virus ist seit 1947 bekannt. Damals trat es in Uganda auf. In Nord- und Südamerika gab es bis 2014 keine Verdachtsfälle.

Übertragung

Zika wird von der Mückenart Aedes aegypti übertragen, über die sich auch Denguefieber, Gelbfieber und Chikungunyafieber ausbreiten.

Zika kann direkt durch Blut übertragen werden. Auch in Samenflüssigkeit wurde es isoliert. Laut WHO ist derzeit unklar, ob eine sexuelle Übertragung wahrscheinlich ist, dafür sei weitere Forschung nötig.

Diagnose

Die Symptome von Zika sind ähnlich wie bei Dengue- und Chikungunyafieber, verlaufen aber deutlich milder.

Sicherheitsvorkehrungen bei Schwangerschaften

Die Folgen einer Infektion der Mutter für ungeborene Kinder werden derzeit erforscht. Laut der WHO ist ein Zusammenhang mit Mikrozephalien noch nicht eindeutig nachgewiesen. Trotzdem gibt es verschiedene Verhaltensempfehlungen.

Kolumbien rät Frauen mit Kinderwunsch, die Schwangerschaft zu verzögern, um sechs bis acht Monate. Jamaika empfiehlt, ein weiteres Jahr abzuwarten, El Salvador sogar, erst für 2018 wieder eine Schwangerschaft einzuplanen.

Die US-Gesundheitsbehörde empfiehlt schwangeren Frauen derzeit, nicht in die 14 am stärksten betroffenen Länder zu reisen. Andere nationale Behörden raten, mindestens starke Mückenmittel zu benutzen.

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Quellen: World Health Organisation (WHO), Pan American Health Organisation (PAHO), Centers for Disease and Control Prevention (CDC), Colombian Ministry of Health, US Navy and Marine Corps Public Health Center (NMCPHC).

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