Flüchtlinge trotzen Mauern, Schnee und Minusgraden

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Von Andrea Büring
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Weder Schnee noch Kälte können sie aufhalten. Bei minus 19 Grad überqueren zahlreiche Flüchtlinge mazedonische Felder, um zur Grenze zu gelangen. Die

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Weder Schnee noch Kälte können sie aufhalten. Bei minus 19 Grad überqueren zahlreiche Flüchtlinge mazedonische Felder, um zur Grenze zu gelangen. Die Umstände ihrer Flucht könnten kaum schwieriger sein, genau so wie die Umstände im kriegserschütterten Syrien, vor denen sie fliehen.

Viele kommen über das Meer nach Griechenland. Dort werden die Flüchtlinge mit Zügen an die mazedonische Seite der Grenze zu Serbien gebracht, wo sie drei Tage bleiben dürfen, sobald sie sich registrieren lassen. Ihr Ziel: weiter nach Westen zu gelangen.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration sind noch nie so viele Flüchtlinge nach Europa gekommen wie im Jahr 2015. Doch allein in diesem Monat überquerten bereits 47.000 Menschen das Mittelmeer.

Im letzten Jahr einigte sich die Europäische Union auf die Aufteilung von 160.000 Flüchtlingen. Einige Mitglieder machten größere Zugeständnisse – wie Deutschland.

Auf der anderen Seite Großbritannien, das eine Aufnahme von Flüchtlingen zunächst ablehnte. Dann das Einlenken aus London mit der Zusage, in den nächsten fünf Jahren bis zu 20.000 Flüchtlinge aufzunehmen. Die ersten Vier kamen erst in der letzten Woche an.

Doch neben der bürokratischen Langsamkeit gibt es noch andere Hürden. Wie Ungarn, das seine Grenze zu Serbien schließt und eine Aufnahme von Flüchtlingen ablehnt. Für die Mauer hagelte es internationale Kritik. Dabei ist das Land nicht das einzige, das diesen Kurs vertritt.

Ingesamt haben EU-Mitgliedsstaaten mehr als 230km lange Mauern an ihren Außengrenzen errrichtet.

Mehr als 170km entlang Ungarns Grenze zu Serbien,
30km an der bulgarisch-türkischen Grenze, die insgesamt mindestens noch vier Mal so lang werden soll.
Fast 19km, die die Enklaven Ceuta und Melilla von Marokko abtrennen.
Und mehr als 10km in der griechischen Region Evros an der türkischen Grenze.

So schnell wird sich an der Fluchtursache nichts ändern. Eine Besserung der Lage in Syrien, Afghanistan und im Irak ist erstmal nicht in Sicht.

Aber noch immer fehlt ein Entschluss aus Brüssel, wie Flüchtlinge in Zukunft gleichmäßig und fair auf einzelne Länder aufgeteilt werden können.

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