Syriengespräche: Opposition droht mit Abreise aus Genf

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Von Christoph Debets
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Bei den Friedensverhandlungen für Syrien in Genf sind am Sonntag erstmals Vertreter der syrischen Opposition mit UN-Sondervermittler Staffan de

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Bei den Friedensverhandlungen für Syrien in Genf sind am Sonntag erstmals Vertreter der syrischen Opposition mit UN-Sondervermittler Staffan de Mistura zusammengetroffen. Die Rebellen fordern vor direkten Verhandlungen mit der syrischen Regierung, dass sich die humanitäre Lage verbessert. So verlangen sie ein Ende der Blockade von Städten durch die Regierungstruppen.

“Für uns ist wichtig, dass unsere verhungernden Kinder an Lebensmittel kommen, dass syrische Familien, syrische Frauen in ihren Wohnungen sicher sind vor den Luftangriffen der Russen”, verlangte der Sprecher des in Riad ansässigen Hohen Verhandlungskomitees, Salim al-Muslat.

Für den Fall, dass die Regierungstruppen ihre Offensive fortsetzen, drohten die Opposition mit ihrer Abreise aus Genf. Der Chefunterhändler der syrischen Regierung, UN-Botschafter Baschar al-Dschafari, bezeichnete die Opposition als “Terroristen”, die nicht an ernsthaften Verhandlungen interessiert seien.

“Unser Ziel ist, einen Dialog unter den Syrern in Gang zu setzen, um gemäß der Resolution 2254 einen politischen Prozess ohne Vorbedingungen und ohne ausländische Einmischung anzustoßen”, betonte al-Dschafari.

De Mistura will so schnell wie möglich einen Waffenstillstand und eine Verbesserung der humanitären Lage in Syrien erreichen. Allerdings rechnet er damit, dass die Verhandlungen wegen der großen Gegensätze zwischen den verfeindeten Parteien mindestens sechs Monate dauern werden. Am Anfang will de Mistura getrennt mit Regime und Opposition reden und den Boden für direkte Verhandlungen bereiten.

Die Genfer Verhandlungen sollen den fünfjährigen Bürgerkrieg in Syrien beenden. Seit dessen Beginn sind mehr als 250 000 Menschen ums Leben gekommen. 4,6 Millionen Syrer flohen nach UN-Angaben vor der Gewalt ins Ausland, weitere 6,6 Millionen Menschen wurden im Land selbst vertrieben. 13,5 Millionen Syrer brauchen humanitäre Hilfe.

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