Ost-Ukraine: Das Leben an der Front

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Von Euronews
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Ein Jahr nach dem Abkommen von Minsk hat sich die Lage im Osten der Ukraine etwas beruhigt. Doch die Menschen, die in der Nähe der Front wohnen

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Ein Jahr nach dem Abkommen von Minsk hat sich die Lage im Osten der Ukraine etwas beruhigt. Doch die Menschen, die in der Nähe der Front wohnen, haben es sehr schwer. Das Dorf Zolotoe 3 befindet sich in einem Gebiet, das von der ukrainischen Regierung kontrolliert wird.

Svetlana ist Alleinerziehende. Sie hat wie viele andere Bewohner des Dorfes derzeit keine Arbeit. Die Fabrik, in der sie arbeitete, befindet sich nur wenige Kilometer entfernt auf der anderen Seite der Front, in der sogenannten Volksrepublik Lugansk der Separatisten. “Ich hatte einen Job in dem Gebiet, das von Separatisten kontrolliert wird. Dort kann ich nicht hin. Wir bleiben hier, weil wir es uns nicht leisten können, zu gehen. Ich hoffe, dass der Krieg bald endet und alles wieder so wird wie früher. Die Ukraine wird immer die Ukraine sein. Ich glaube niemandem, weder Poroschenko noch den anderen,” so Svetlana.

Zolote 3  - UkraineVor allem die älteren Bewohner sind trotz der Kämpfe im Dorf geblieben. Nur elf Kinder gehen noch in die Grundschule des Ortes. Der Kindergarten ist geschlossen, seit er durch Beschuss zum Teil zerstört wurde. Seine Direktorin sagt: “Ich will einfach nur, dass sie sich einigen und dass Frieden einkehrt, damit wir den Kindergarten wieder aufbauen können. Ich höre immer noch die Stimmen der Kinder.”

Viele der Bewohner, die geflohen sind, sind mittlerweile zurückgekehrt. Sie sind fast alle arbeitslos, da das Kohlebergwerk seit Beginn des Krieges geschlossen ist. Die Menschen sind von der Flüchtlingshilfe der UNO und von Nichtregierungsorganisationen abhängig. Jeff Wilkinson, UNHCR-Leiter in der Region Severodonetsk, erklärt: “Seit September gibt es einen Waffenstillstand. Er wird nicht vollständig, aber doch einigermaßen eingehalten. Viele Familien trauen sich wieder, zurückzukommen. Hinzukommt, dass viele Familien uns gesagt haben, dass sie dort, wo sie sich hingeflüchtet hatten, keine Hilfe bekamen. Sie kommen also zurück, weil sie keine andere Wahl haben.”

Das Flüchtlingshilfswerk der UNO verteilt an die Menschen in Zolotoe 3 vor allem Decken, Kleidung, Kohle und Baumaterial, um die zum Teil zerstörten Häuser wieder zu reparieren.

Harter Winter in der #Ukraine: UNHCR hilft mit mehr Kohlelieferungen in die Konfliktregion. pic.twitter.com/uBBwhtfaAU

— UNO-Flüchtlingshilfe (@unoflucht) 8. Januar 2016

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