"Chaika": Neues Video von Pussy Riot gegen Korruption

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Kaum wiederzuerkennen ist die russische Punkrockband Pussy Riot in ihrem neuen Videoclip – mit hohen Hacken, Uniformen und Make-up. Der Rapsong

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Kaum wiederzuerkennen ist die russische Punkrockband Pussy Riot in ihrem neuen Videoclip – mit hohen Hacken, Uniformen und Make-up. Der Rapsong stellt das russische Justizsystem an den Pranger und heißt “Chaika” in Anspielung an Generalstaatsanwalt Jurij Tschaika, auf dem schwere Korruptionsvorwürfe lasten.

Als Vorlage diente “ein Film, den der Regimekritiker Alexei Nawalny im Dezember über Tschaika und seine möglichen Verbindungen zur russischen Mafia veröffentlichte”:
http://www.welt.de/politik/ausland/article149560634/In-Russland-sind-sogar-die-Staatsanwaelte-kriminell.html.

Dazu Pjotr Wersilow, Ehemann der Pussy Riot Frontfrau Nadeschda Tolokonnikowa: “Wir erwarten definitiv keine Antwort aus dem Kreml. Weil der Kreml beschlossen hat, zu diesem Fall zu schweigen und bereits Anfang Dezember, als dieser Bericht veröffentlicht wurde, dazu schwieg. Dafür haben wir uns sehr über die kunstvolle Reaktion des Generalstaatsanwalts in der Zeitung ‘Kommersant’ als Antwort auf Nawalnys Bericht gefreut. In seinem Brief behauptete er, der Bericht sei von Putin-Gegner Bill Browder und vom US-Geheimdienst CIA finanziert worden.”

Das wiederum inspirierte Pussy Riot. Im Video zu “Chaika” schlüpfen die Darstellerinnen in die Rolle von korrupten Beamten, die Gefangene misshandeln.

Pjotr Wersilow: “Der Ton des Briefs lässt vermuten, dass er nicht von einem Mitglied der Presseabteilung, sondern von Herrn Tschaika persönlich geschrieben wurde. Denn er ist sehr emotionsgeladen, man spürt, dass der sich kaum beherrschen kann, weil er so unbedingt auf Nawalnys Anschuldigungen antworten möchte.”

Von der Originalbesetzung der Band ist im Video übrigens nur Nadeschda Tolokonnikowa zu sehen. Ihre beiden Mitstreiterinnen von damals, Marija Aljochina und Jekaterina Samuzewitsch, sind nicht dabei. Stattdessen engagierte Tolokonnikowa Schauspielerinnen und Tänzerinnen.

Mit dem Videoclip fordert sie sofortige Ermittlungen gegen Juri Tschaika und seine Familie, ebenso wie gegen all die Spitzenbeamten in dessen Behörde.

International bekannt wurden Pussy Riot durch ein Punk-Performance-in einer Moskauer Kathedrale 2012, wofür drei Mitglieder der Band zu zwei Jahren Straflager verurteilt wurden.

Pussy Riot is back, with a video mocking the prosecutor who locked some of them up in 2012 https://t.co/BUhu1ZjlmGpic.twitter.com/xo5Qz49mFx

— New York Times World (@nytimesworld) 4 Février 2016

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