"Zornige Wähler verhelfen Trump und Sanders zum Erfolg"

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Nial O’Reilly, euronews Die zweite Schlacht der US-Vowahlen hat etwas mehr Klarheit gebracht. Darüber sprechen wir mit unserem USA-Korrespondenten

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Nial O’Reilly, euronews
Die zweite Schlacht der US-Vowahlen hat etwas mehr Klarheit gebracht. Darüber sprechen wir mit unserem USA-Korrespondenten Stefan Grobe. Stefan, Die Ergebnisse aus Iowa haben einige Kandidaten ziemlich unter Druck gesetzt, in New Hampshire gut abzuschneiden. Trump und Sanders haben, wie erwartet, gewonnen. Aber wer wird mit dem Ergebnis am zufriedensten sein?

Stefan Grobe
In der amerikanischen Politik gibt es ein Sprichwort: Iowa produziert Mais, New Hampshire Präsidenten. So weit würde ich noch nicht gehen. Aber Sanders oder Trump hatten sicher die Nacht ihres Lebens. Auf der anderen Seite war es aber auch eine schreckliche Nacht sowohl für das demokratische als auch das republikanische Establishment.

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New Hampshire ist einer der wichtigsten Staaten für die Vorwahlen. Aber kann man schon von einem entscheidenden Moment für die Republikaner oder die Demokraten sprechen?

Stefan Grobe
Ja, es ist sicher ein entscheidender Moment für beide Parteien. Die Imperien wurden herausgefordert, jetzt müssen die Imperien zurückschlagen. Deshalb wird es in den kommenden Wochen und Monaten heftige Kämpfe geben. Hillary Clinton ist tough, sie ist schon seit langem im Geschäft. Bernie Sanders muss zeigen dass er Durchhaltevermögen hat – genug Geld hat er – und er muss zeigen, ob er die Begeisterung aus New Hampshire in Staaten mit weiter auseinanderliegenden Wählerschichten wie Nevada und South Carolina tragen kann, wo die nächsten Vorwahlen stattfinden. Auf republikanischer Seite muss sich zeigen, ob das Establishment Donald Trump aufhalten kann. Im Moment gibt es einige Kandidaten, die bisher schlecht abgeschnitten haben. Weder Bush noch Kasich noch Christie sehen so aus, als könnten sie Donald Trump stoppen.

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Manche Beobachter sagen, dem Wahlkampf fehle eine fundierte politische Debatte, man höre vor allem Phrasen und markige Sprüche. Wie sehen die Wähler diesen erbittert ausgetragenen Wahlkampf?

Stefan Grobe
Die Kandidaten sind aggressiv, weil sie zu einer sehr, sehr aggressiven Wählerschaft sprechen, viele Menschen sind zornig. Die Republikaner sind sauer auf das Establishment. Wenn man mit Republikaner-Wählern spricht, sagen sie, die Wirtschaft sei am Boden, das Gesundheitssystem eine Katastrophe, Amerika habe an internationalem Einfluss eingebüßt und könne nicht mal den IS schlagen. Die Demokraten sind ebenfalls sauer. Wenn man deren Wähler fragt, sagen sie, dass die glauben, die Wirtschaft sei nur für die Reichen von Nutzen, der Mittelstand sei zerstört worden, kurz: Obama habe nicht genug getan, um das Land nach vorn zu bringen. Wegen dieses Zorns auf beiden Seiten gibt es diese Höhenflüge von Bernie Sanders und Donald Trump.

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