Ägyptens Präsident al-Sisi: Neuer Wächter des alten Regimes?

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Enttäuschung und Resignation prägen die Stimmung in Ägypten fünf Jahre nach dem Fall von Hosni Mubarak. Aktivisten und Volk sind sich einig: Seit dem

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Enttäuschung und Resignation prägen die Stimmung in Ägypten fünf Jahre nach dem Fall von Hosni Mubarak. Aktivisten und Volk sind sich einig: Seit dem Sturz des alten Staatschefs hat sich nicht viel verändert. Ganz im Gegenteil: Die Situation scheint sich zu verschlimmern.

Al-haj Abdul Hai, ein ägyptischer Straßenhändler erzählt:
“Ich habe mich an der Revolution beteiligt – für Freiheit, soziale Gerechtigkeit und ein besseres, würdevolleres Leben. Aber fünf Jahre später hat sich die Situation nicht gebessert.”

Der Jahrestag des Umsturzes lässt Politiker, Aktivisten und Journalisten auf die Geschehnisse vor fünf Jahren zurückblicken und die derzeitige Situation diskutieren.

Jamal Eid, Gründer des arabischen Netzwerks für Menschenrechte:
“Wir unterstützen eine Gegenrevolution, die Menschenrechtsverletzungen gegen die ägyptische Bevölkerung zur Folge hat. Die Regierung ist schlimmer als zu Mubaraks Zeiten, so schränkt sie zum Beispiel die Pressefreiheit mehr ein. Das Positive ist, dass die Ägypter wieder eine enge Verbindung zu ihrem Land empfinden und sich Millionen Menschen für öffentliche Angelegenheiten interessieren,unabhängig davon, ob sie das gegenwärtige Regime unterstützen oder dagegen sind.”

Auch wenn Hosni Mubarak Geschichte ist, sein Regime ist es nicht. In den Augen vieler Ägypter gibt es einen neuen Wächter des alten Regimes. Präsident Al-Sisi hat sich den Weg geebnet, um es Mubarak gleich zu tun.

Mamdouh Hamza, ein politischer Aktivist, erzählt:
“Mubaraks Regime ist noch immer präsent, lediglich an der Spitze gab es eine Veränderung. Jetzt ist es noch schlimmer, aber die ägyptischen Menschen haben sich verändert. Das Schweigen der Menschen bedeutet nicht, dass sie sich mit der Situation abfinden.”

Eine funktionierende Demokratie auf die Beine zu stellen ist kein einfacher Prozess. Es braucht Zeit für demokratischen Wandel, erzählt dieser junge Mann euronews :
“Die Armee will sich überall einmischen, um die Sicherheit wiederherzustellen, Investoren und den Tourismus ins Land zurück zu bringen. Aber es braucht einfach Zeit, das Land zu entwickeln.”

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