Medwedew im Euronews-Interview: "Bodenoffensiven würden einen langen Krieg bedeuten"

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Das volle Exklusivinterview sehen Sie am Sonntagabend um 18 Uhr MEZ auf Euronews Russlands Ministerpräsident Dimitri Medwedew hat sich in einem

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Das volle Exklusivinterview sehen Sie am Sonntagabend um 18 Uhr MEZ auf Euronews

Russlands Ministerpräsident Dimitri Medwedew hat sich in einem Interview mit Euronews am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz kritisch zu einem möglichen Einsatz saudischer Bodentruppen in Syrien geäußert.

Saudi-Arabien steht auf Seiten der syrischen Opposition und bringt derzeit die mögliche Entsendung von Bodentruppen zur Bekämpfung von ISIL ins Spiel, auch um damit die US-geführte Anti-IS-Allianz zu unterstützen. Auch die Türkei denkt über Bodentruppen nach. Beobachter fürchten eine noch komplexere Situation und fordern eine enge Koordination mit der Nato und Russland als Voraussetzung.

Keine gute Idee, sagt auch Medwedew und erklärt, Russland werde weiter an Assad festhalten.

Isabelle Kumar, Euronews:
Zu welchen militärischen Schritten ist Russland bereit, um eine Deeskalation des Konfliktes in Syrien zu erreichen?

Dimitri Medwedew, Ministerpräsident der Russischen Föderation:
Wenn er [US-Außenminister John Kerry] einen langen Krieg will, dann kann man mit Bodenoperationen und so weiter anfangen. Aber keine Angst: Wir müssen verhandeln, so, wie es Minister Lawrow bereits getan hat. Wir sollten keine Bodenoffensiven gemeinsam mit anderen arabischen Ländern ins Spiel bringen [wie es Saudi-Arabien tut]. Ich habe das schon einmal gesagt und ich wiederhole es: Niemand will einen neuen Krieg. Aber eine Bodenoffensive würde einen neuen, langen Krieg bedeuten. Und das müssen wir bedenken.

Euronews:
“Offensichtlich ist einer der zentralen Streitpunkte die Zukunft des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Wird Russland ihn auch zu diesem wichtigen Zeitpunkt weiter unterstützen?”

Medwedew:
“Russland unterstützt nicht Präsident Assad persönlich. Aber Russland unterhält freundschaftliche Beziehungen mit dem syrischen Staat, und das nicht erst seit der Präsidentschaft Baschar al-Assads. Unser Standpunkt ist, dass es zu diesem Zeitpunkt neben Assad keine andere legitime Kraft gibt. Ob man das nun mag oder nicht, er ist der regierende Präsident. Wenn wir ihn aus dieser Struktur herausziehen, dann wird es Chaos geben – so wie wir das mehr als einmal in Ländern des Nahen Ostens gesehen haben.”

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