Nach drei Jahren Bürgerkrieg: Zweiter Anlauf bei Wahlen in Zentralafrikanischer Republik

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Von Euronews
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Seit drei Jahren lähmt ein blutiger Konflikt zwischen christlichen Milizen und muslimischen Rebellen die Zentralafrikanische Republik – jetzt wählt

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Seit drei Jahren lähmt ein blutiger Konflikt zwischen christlichen Milizen und muslimischen Rebellen die Zentralafrikanische Republik – jetzt wählt das Land einen neuen Präsidenten und in einem zweiten Anlauf ein neues Parlament. Die erste Parlamentswahl am 30. Dezember war wegen Unregelmäßigkeiten annulliert worden.

Rund zwei Millionen Wahlberechtigte waren am Sonntag unter massiven Sicherheitsvorkehrungen zur Stichwahl an die Urnen gerufen. Die Wahlbeteiligung war etwas niedriger als in der ersten Runde. Auf verlässliche Ergebnisse der Auszählung müssen die Bürger nun noch bis zu zwei Wochen warten.

Zur Stichwahl standen zwei ehemaligen Ministerpräsidenten. Der auch in Frankreich ausgebildete Anicet Georges Dologuelé erhielt bei der ersten Wahlrunde am 30. Dezember rund 24 Prozent der Stimmen.

“Dieses Gefühl der Verantwortung und die Freude am Wählen bei dieser zweiten Runde ist eine Errungenschaft. Deshalb nehme an diesem Prozess teil, um die Übergangszeit zu beenden und eine neue Ära für die Zentralfrikanische Republik anbrechen zu lassen”, so Dologuelé zu den versammelten Journalisten in der Hauptstadt Bangui.

Sein Kontrahent, der Mathematikprofessor und Universitätsdirektor Faustin Archange Touadéra war in der ersten Runde auf knapp 20 Prozent gekommen. Auch er verspricht den Wählern Stabilität und wirtschaftlichen Aufschwung: “Wir hoffen, dass die Menschen in großer Zahl kommen und wählen, weil unsere Kandidatur eine der Zusammengehörigkeit und der Zuversicht ist.”

Der Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik begann im Frühjahr 2013, als muslimische Rebellen den christlichen Präsidenten Francois Bozizé stürzten. Ihnen und den christlichen Milizen werden schwere Kriegsverbrechen zur Last gelegt, rund ein Fünftel der fünf Millionen Einwohner des Landes ist auf der Flucht.

Derzeit befinden sich rund 11 000 UN-Blauhelmsoldaten im Land. Die Mission ist wegen Missbrauchsvorwürfen belastet.

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