Syrien: Türkei und Saudi-Arabien konkretisieren Forderungen nach einer Bodenoffensive

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Von Euronews
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Die Türkei hat am vierten Tag in Folge kurdische Positionen in Syrien beschossen und erneut eine Bodenoffensive ins Spiel gebracht. Die sei aber nur

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Die Türkei hat am vierten Tag in Folge kurdische Positionen in Syrien beschossen und erneut eine Bodenoffensive ins Spiel gebracht. Die sei aber nur im Rahmen einer breiten Allianz möglich.

Kurdische YPG-Einheiten machten zuletzt weitere Geländegewinne entlang der türkischen Grenze. Auch die syrischen Regierungstruppen und ihre Verbündeten rückten nördlich von Aleppo weiter vor. Damaskus gewährt den Kurden, eigenen Angaben nach, Luftunterstützung.

In der grenznahen Stadt Marea versuchen die kurdischen Einheiten die örtlichen Rebellen derzeit mit Verhandlungen zum Abzug zu bewegen. Die Türkei droht mit einer entschlossenen Reaktion falls das passieren sollte. Sie betrachtet die kurdische YPG als Verbündete der PKK und damit als Terrororganisation.

Der Einfluss von Oppositionsgruppen in der Region schwindet damit weiter. Gleichzeitig ist das Risiko, dass äußere Beteiligte wie die Türkei, Russland, der Iran und Saudi-Arabien in die Schusslinien geraten, deutlich gestiegen. Weitere Akteure am Boden würden die Spannungen eskalieren lassen: Damaskus will Bodenoffensiven anderer Länder derzeit als feindseligen Kriegsakt behandeln.

Ankara forderte am Dienstag die USA auf, sich doch noch an einer Bodenoffensive zu beteilen, was Washington bisher ausschließt: “Die Türkei, Saudi-Arabien und sogar einige europäische Länder sind für eine Bodenoffensive in Syrien. Aber es wäre nicht realistisch für die Türkei, Saudi-Arabien und Katar, eine Bodenoffensive alleine durchzuführen”, so der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu.

Der Iran, dessen Eliteeinheiten auf Seiten des Assad-Regime kämpfen, kritisierte unterdessen die Überlegungen des Erzfeinds Saudi-Arabien, eine sunnitische Koalition in Syrien ins Feld zu führen: “Wir haben gesagt, dass es keine militärische Lösung der syrischen Krise gibt. Unsere saudischen Nachbarn sagen öffentlich, dass es eine militärische Lösung gibt. Wollen sie eine militärische Lösung aufzwingen, oder sind sie bereit, bis zum letzten Nato-Soldaten zu kämpfen, um eine militärische Lösung zu erzwingen?”, so Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif in Brüssel.

In Saudi-Arabien versammeln sich derzeit Truppen aus 20 Ländern, darunter Ägypten, Pakistan, Jordanien, dem Tschad und dem Sudan. Ab Mittwoch sollen sie 18 Tage lang an einer gemeinsamen Übung namens “Northern Thunder” teilnehmen, zu Land, zu Wasser und in der Luft: 350.000 Soldaten, die sich auf den Kriegsfall vorbereiten.

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