Händels "Alcina" mit Philippe Jaroussky

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Von Euronews
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In Händels Oper "Alcina" wird der Ritter Ruggiero von der schönen Magierin verzaubert. Philippe Jaroussky verkörpert den Ritter und ist der Star in dieser Ausgabe von Musica!

Es ist eine der berühmtesten Arien der Barockmusik. Der Countertenor Philippe Jaroussky hat bei einer kurzen Frankreichtour Händels Oper “Alcina” in Monte Carlo gesungen. Es dirigierte Ottavio Dantone. Die lettische Sopranistin Inga Kalna schlüpfte in die Rolle der Zauberin.

Philippe Jaroussky zufolge vereint Ruggiero viele männliche Fehler in sich: “Er ist ein Charmeur, ein Lügner und Frauen gegenüber ein Feigling. Man könnte sogar sagen, dass er unausstehlich ist. Aber dann verändert er sich im Laufe der Oper. Das ist das Schöne an Ruggiero. Er hat eine elegante und poetische Seite. Ich wollte diese Rolle, denn es gibt keine Stimmakrobatik. Man hat ein Gefühl der Reinheit und mit manchen Arien dieser Rolle fühlte ich mich schon immer sehr wohl.”

Ottavio Dantone lobt seinen Solisten in den höchsten Tönen: “Er ist sehr musikalisch. Das steht außer Frage. Während andere Solisten vom Orchester erwarten, dass es ihnen folgt, merkt man an seinem Atem und seinem freien Singen, dass er “in” der Musik sein will. Er will Teil der Musik sein, denn er sieht die Musik nicht nur aus der Perspektive des Solisten, sondern er sieht sich selbst als Teil des Ganzen.”

La magie #Jaroussky et Alcina enchantent l'opéra de #MonteCarlohttps://t.co/LwYQWmiB3npic.twitter.com/2Byu6imgjx

— Jean-Luc Vannier (@jlv06) 7. Februar 2016

Philippe Jaroussky hat uns verraten, wie er an eine neue Rolle herangeht: “Als Sänger ist es oft sehr schwierig, denn man neigt dazu, etwas anzudeuten, oder zu ausdruckstark zu sein, bevor man überhaupt angefangen hat, zu singen. Man sollte mit Demut singen und sich an die Noten halten. Ich versuche so zu arbeiten. Ich lasse die Noten und die Worte in mir wiederhallen und versuche so offen wie möglich zu sein. Ich bin nicht zu deutlich bei meiner Interpretation, um den Zuschauern die Wahl zu lassen.”

Und was wenn Händel plötzlich vor der Tür stehen würde? Philippe Jaroussky hätte schreckliche Angst davor, vor dem Komponisten zu singen. “Denn es ist überliefert, dass er manchmal sehr wütend auf Sänger war. Ich wäre sehr traurig, wenn er mir sagen würde, dass er die Art und Weise, wie ich seine Musik singe, hasst. Andererseits soll er ein hervorragender Lehrer gewesen sein. Ich würde also sehr gerne mit ihm einen trinken gehen und ich würde ihn um ein paar Gesangsstunden bitten. Mit ihm am Cemballo könnte das sehr interessant sein,” so der Sänger.

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