Syrien: USA und Russland wollen Waffenruhe erreichen

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Mehr als 150 Menschen sind am Sonntag bei den zwei Anschlägen in Damaskus und Homs ums Leben gekommen. Vier Bomben, mindestens zwei davon gezündet

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Mehr als 150 Menschen sind am Sonntag bei den zwei Anschlägen in Damaskus und Homs ums Leben gekommen. Vier Bomben, mindestens zwei davon gezündet von Selbstmordattentätern, rissen in einem schiitisch dominierten Viertel von Damaskus mehr als 96 Menschen in den Tod. Mehr als 180 wurden verletzt. Das berichtet die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte aus London.

“Ich habe geschlafen, als ich die erste Explosion hörte, das war genau hier”, sagt ein Mann. “Fünf Minuten später, als ich die Ambulanz gerufen hatte, ging die zweite Bombe hoch. Ein Attentäter sprengte sich in die Luft. Ein paar Minute später zündete ein zweiter Selbstmordattentäter seinen Sprengsatz. Ich habe ich direkt angeschaut.”

In Homs erschütterten sechs Explosionen ein Viertel der Alawiten-Minderheit. Hier kamen rund 60 Menschen ums Leben. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat bekannte sich zu den Taten. Die Echtheit der Mitteilungen konnte aber noch nicht bestätigt werden.

Die USA und Russland wollen nach dem blutigen Sonntag ihre Bemühungen um eine Waffenruhe in Syrien fortsetzen. US-Außenminister John Kerry sagte, Barack Obama und Wladimir Putin würden in den kommenden Tagen über eine Feuerpause sprechen.

“Eine Waffenruhe ist in den kommenden Stunden möglich,” so Kerry bei einem Besuch in Jordanien. Russland bestätigte die Gespräche über eine Feuerpause. Nach einem ersten Telefonat am Samstagabend hätten Lawrow und Kerry ihre Unterredung fortgesetzt, teilte das Außenministerium in Moskau am Sonntag mit.

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier erklärte, jetzt komme es darauf an, dass auch die Regionalmächte von ihrem Einfluss auf die kriegführenden Parteien in Syrien Gebrauch machten, um das “jetzt offene Fenster der Gelegenheit” zu nutzen.

Die USA, Russland und wichtige Regionalmächte hatten sich vor einer Woche in München auf eine Waffenruhe geeinigt, die ursprünglich am Freitag hätte in Kraft treten sollen. Stattdessen nahm die Gewalt aber sogar noch zu. Russland fliegt in Syrien Luftangriffe auf Seiten der syrischen Armee, die USA führen eine Koalition im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) an.

Unterdessen rückt die syrische Armee offenbar auf die historische Stadt Palmyra vor. Der Ort war vergangenes Jahr von den IS-Dschihadisten eingenommen worden. Die Armee verzeichnet auch entlang der Grenze zur Türkei sowie südlich von Damaskus Geländegewinne.

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