Italien: Homo-Partnerschaften vor rechtlicher Anerkennung

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Die juristische Aufwertung von Lebensgemeinschaften homosexueller und heterosexueller Paare sorgt in Italien seit Jahren für gespaltene Meinungen und

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Die juristische Aufwertung von Lebensgemeinschaften homosexueller und heterosexueller Paare sorgt in Italien seit Jahren für gespaltene Meinungen und hitzige Diskussionen.

Italien ist von allen bevölkerungsreichen Ländern in Westeuropa das einzige ohne einen Rechtsrahmen für gleichgeschlechtliche Partnerschaften.

Einflussreiche katholische Vereinigungen und konservative Gruppierungen riefen unter anderem zu “Familientagen” auf, um gegen das Gesetz der Mitte-links Regierung von Premierminister Matteo Renzi zu demonstrieren.

Auch der Vatikan engagierte sich: Im vergangenen Monat schaltete sich Papst Franziskus indirekt in die Debatte ein. Er verteidigte traditionelle Eheschließungen wörtlich als “von Gott gewollte Familien”, ohne konkret auf Partnerschaften von Homosexuellen einzugehen.

Die Verzögerungen im Gesetzgebungsverfahren kritisierte im vergangenen Sommer unter anderem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte. Auch das italienische Verfassungsgericht hatte dies gerügt.

Die “Unione civile” ähnelt am ehesten der deutschen Variante einer “Eingetragenen Lebensgemeinschaft”.

Hauptstreitpunkt bei der Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit Ehepaaren waren Pläne zur sogenannten Stiefkind-Adoption, die es Homosexuellen ermöglichen sollte, die leiblichen Kinder ihres Lebenspartners anzunehmen. Dieser Passus wurde im Gesetzentwurf aus Rücksicht auf die katholische Kirche fallen gelassen.

Der Entwurf, der seit Ende Januar im italienischen Senat debattiert wurde, war in der vergangenen Woche von der oppositionellen “5-Sterne-Bewegung” (M5S) blockiert worden, auf deren Unterstützung Renzis sozialdemokratische Partei (PD) gehofft hatte.

Daraufhin unterzeichneten 400 Prominente eine Petition an die italienischen Parlamentarier für die Verabschiedung des Gesetzes. Die Rechte der Homosexuellen müssten endlich anerkannt werden, hieß es in dem Appell.

Ein erster, aber wegweisender Schritt ist jetzt gemacht.

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