Konjunkturflaute: Noch mehr Massenentlassungen in China

Konjunkturflaute: Noch mehr Massenentlassungen in China
Von Euronews
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Chinas Regierung will wegen der schwächelnden Konjunktur Insidern zufolge in der Industrie fünf bis sechs Millionen Arbeitsplätze streichen – die

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Chinas Regierung will wegen der schwächelnden Konjunktur Insidern zufolge in der Industrie fünf bis sechs Millionen Arbeitsplätze streichen – die größten Massenentlassungen seit fast zwei Jahrzehnten. Die geplanten Entlassungen stünden im Zusammenhang mit dem verschärften Vorgehen der Behörden gegen Überkapazitäten und Umweltverschmutzung. Die Jobs fallen demnach in den nächsten zwei bis drei Jahren vor allem bei sogenannten Zombie-Firmen weg, die seit langem Verluste schreiben und oft über den Bedarf hinaus produzieren, so Medienberichte (Reuters).

Exclusive: #China to #layoff 5-6 million #workers, earmarks at least $23 bln https://t.co/pNBq5mwwXv via Reuters</a> <a href="https://t.co/uTdlPjONDc">pic.twitter.com/uTdlPjONDc</a></p>&mdash; Cocoon Networks (Cocoon_Networks) 1 mars 2016

Erst kürzlich hatte der Staat angekündigt, in der Kohle- und Stahlindustrie 1,8 Millionen Menschen zu feuern,15 Prozent der Mitarbeiter. Nach jüngsten Daten schrumpft die Industrie zur Zeit so stark wie seit Ende 2011 nicht, auch die Dienstleister verlieren an Schwung. Die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt war 2015 so schwach gewachsen wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr.

Die Regierung will die Wirtschaft umbauen und modernisieren sowie die Abhängigkeit vom Export verringern. Dafür nimmt sie weniger Wachstum in Kauf. “Viele Branchen, die in der Vergangenheit gefördert wurden, stehen nun nicht mehr im strategischen Fokus des Staats”, so Chefökonom Ludovic Subran vom Kreditversicherer Euler Hermes. “Die Regierung hat keine Angst mehr, diese pleitegehen zu lassen.”

China bemüht sich auch um die Einstufung als Marktwirtschaft durch die EU. Die Welthandelsorganisation (WTO) hatte bei der Aufnahme Chinas 2001 entschieden, dass die Preise dort nicht durch Angebot und Nachfrage, sondern staatliche Vorgaben bestimmt werden. Damit konnte die EU Strafzölle verhängen, um den heimischen Markt vor Billigimporten aus China abzuschirmen.

Zwischen 1998 und 2003 hatte der Umbau von Staatsbetrieben zu 28 Millionen Entlassungen geführt, die die Zentralregierung mit zehn Milliarden Euro abfederte.

su mit Reuters

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