Clinton vs. Trump: Es wird eine Schlammschlacht

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Von Euronews
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Donald Trump und Hillary Clinton sind die klaren Sieger des Super Tuesdays. Auch wenn sie noch nicht nominiert sind, für den Republikaner und die

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Donald Trump und Hillary Clinton sind die klaren Sieger des Super Tuesdays. Auch wenn sie noch nicht nominiert sind, für den Republikaner und die Demokratin hat der Hauptwahlkampf begonnen.

Trump, der beim Establishment seiner eigenen Partei sehr unbeliebt ist, präsentierte sich bei seiner Rede in Florida als “Einiger”. Der Milliardär fügte hinzu, dass das Land den Bach runter gehe und er sich dazu verpflichtet fühle, es zu retten. Er teilte auch gegen seine Widersacherin aus. Clinton gehöre zu der politischen Elite, die die USA im Stich gelassen habe. Sie sei schon zu lange dabei.

Clinton sprach bei ihrer Wahlparty von der Spaltung des Landes. Die USA müssten wieder “heil gemacht” werden. Auch sie nahm ihren möglichen Gegner ins Visier. Sie sagte in Anspielung auf Trumps Vorhaben eine Mauer zwischen den USA und Mexiko zu bauen, dass Amerika mehr Liebe und Mitmenschlichkeit brauche. Und sie betonte, dass noch nie so viel auf dem Spiel gestanden habei, wie heute.

Wo Trump und Clinton am stärksten waren: Unsere Grafik für sternde</a> <a href="https://t.co/3NsBMKM1e3">https://t.co/3NsBMKM1e3</a> <a href="https://t.co/LAIQbmfjIc">pic.twitter.com/LAIQbmfjIc</a></p>&mdash; Statista GmbH (statista_com) 2. März 2016

Wir haben mit Professor Peter Trubowitz von der London School of Economics, einem Experten für die US-Politik gesprochen.

euronews, Alistair Sandford:
“Ist ihnen die Kandidatur sicher? Wird es bei der Präsidentschaftswahl im November heißen: Clinton gegen Trump?”

Peter Trubowitz:
“Es ist noch zu früh, um zu sagen, dass sie es geschafft haben. Aber beide haben beeindruckende Siege errungen. Trump hat sowohl in moderaten, republikanischen als auch in sehr konservativen Staaten gewonnen und Clinton hat wie erwartet sehr gut im Süden abgeschnitten, sich aber auch moderate Staaten wie Massachussets gesichert. Massachussets ist ein Nachbarstaat von Bernie Sanders Heimatstaat Vermont und für ihn wäre es wirklich wichtig gewesen, dort zu gewinnen.
In Trumps Fall werden jetzt wahrscheinlich Cruz, Kasich und Rubio alles versuchen, um zu verhindern, dass Trump sich die für eine Kandidatur erforderliche Zahl an Delegierten sichert. Wenn er dies nicht schafft, wären Verhandlungen bei der Parteikonvention der Republikaner möglich.”

euronews:
“Sie haben über den Trump-Faktor bei diesen Wahlen geschrieben. Für Menschen außerhalb der USA erscheint es unglaublich, dass jemand mit so extremen Aussagen und Meinungen so weit kommen kann. Was passiert derzeit in den USA?”

Peter Trubowitz:
“Was Sie in Bezug auf Donald Trump verstehen müssen, ist, dass er die Wut und Verbitterung in den USA anzapft. Viele Menschen sind sehr unzufrieden über die Art und Weise wie Washington funktioniert und darüber, wer von dieser Politik profitiert. In den USA ist es derzeit so: Die Löhne steigen nicht, die Ungleichheit vergrößert sich und die Politik funktioniert nicht. Viele Amerikaner haben kein Vertrauen in Washington. Das ist insbesondere bei den Republikanern der Fall, nur sechs Prozent von ihnen vertrauen Washington. Sie glauben, dass Washington nur im Interesse der sehr mächtigen und reichen Menschen handelt. Und Donald Trump ist als Unabhängiger angetreten, der sich allein finanziert und von niemandem Geld benötigt. Er ist ein Unabhängiger in dem Sinne, dass er nicht zum Establishment in Washington gehört. Und das ist es, was den republikanischen Wählern in den USA gefällt.”

euronews:
“Aber könnte er die Präsidentschaftswahlen gewinnen, wenn er es schafft, sich die Nominierung zu sichern?”

Peter Trubowitz:
“Das ist die große Frage und niemand kennt darauf wirklich die Antwort. Wir sind hier in unbekanntem Gebiet und jene, die behaupten, dass sie die Antwort kennen, sollten Sie nicht ernst nehmen. Trump ist ein Mann, der bei weiten Teilen der republikanischen Wählerschaft gut ankommt. Ob er auch moderate, unabhängige Wähler überzeugen kann, dass lässt sich jetzt noch nicht sagen.”

euronews:
“Wie steht Hillary Clinton da? Was sind ihre Schwächen? Trump sagte, sie sei schon so lange dabei. Wird das für Clinton ein Vorteil oder ein Nachteil sein?”

Peter Trubowitz:
“Beides ist möglich. Ich würde sagen Clintons Schwäche sind die jungen Wähler. Sie kommt bei den Millenials, also den Wählern, die um die Jahrtausendwende geboren sind, und bei weißen Männern nicht sehr gut an. Sanders schneidet in diesen zwei Gruppen besser ab als sie. Das ist also eine ihrer größten Schwächen. Sie muss in diesen Gruppen demokratische Wähler überzeugen.”

euronews:
“Was erwarten Sie, wenn es zu einem Rennen Clinton gegen Trump kommt? Wird es dreckig?”

Peter Trubowitz:
“Kurz gesagt: Ja. Es wird dreckig und brutal. Warum? Beide sind bereits unbeliebt, ihre Unbeliebtheitswerte liegen bei über 50 Prozent. Wenn es also zu einem Rennen zwischen diesen beiden kommt, werden sie sehr viele negative Wahlkampfwerbung betreiben, um die Unbeliebtheitsquoten noch in die Höhe zu treiben. Wenn es Clinton gegen Trump ist, dann wird der Wahlkampf ziemlich brutal und fies.”

Clinton vs Trump: Ausgerechnet die unbeliebtesten Kandidaten setzen sich durch. Keine gute Wahl. (tis) #supertuesdayhttps://t.co/23UHAAJHAv

— ZEIT ONLINE Politik (@zeitonline_pol) 2. März 2016

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