An diesem Samstag wird ein zwischen 30 und 50 Meter großer Asteroid die Erde passieren. Die genaue Entfernung der Flugbahn ist allerdings nicht
An diesem Samstag wird ein zwischen 30 und 50 Meter großer Asteroid die Erde passieren. Die genaue Entfernung der Flugbahn ist allerdings nicht bekannt.
Der Asteroid “2013 TX68” könnte im – unwahrscheinlichen – Fall eines Einschlags schwere Schäden und Todesopfer verursachen.
euronews-Reporter Jeremy Wilks sprach mit einem deutschen Experten der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA:
Jeremy Wilks:
“Zugeschaltet ist uns Michael Khan von der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA, Experte für Asteroiden und Weltraumschrott. Michael, inwiefern stellt der Asteroid eine Bedrohung dar?”
Michael Khan:
“Das Problem ist, dass wir wenig über diesen Asteroiden wissen. Wir kennen in etwa seine Umlaufbahn, aber nicht seinen genauen Durchmesser, der zwischen 20 und 50 Meter beträgt. Immerhin können wir aber vorhersagen, dass er im März die Erde nicht treffen wird. Und wahrscheinlich verschont er die Erde auch bei den beiden weiteren Begegnungen in diesem Jahrhundert.”
Wilks:
“Was würde im Fall einer Kollision mit einem Asteroiden dieser Größe passieren?
Khan:
“Das ist ungewiss. Bei einem Durchmesser von 30 Metern würde er wohl in der Athmosphäre explodieren. Ähnlich wie vor ein paar Jahren der Asteroid über Tscheljabinsk, der explodierte und Sachschäden verursachte, aber keine Opfer forderte. Vorstellbar ist auch, dass der Asteroid auf die Erdoberfläche trifft und ein Loch verursacht. Dann wären wir konfrontiert mit einem echten Problem, Schäden und möglicherweise vielen Todesopfern.”
Wilks:
“Sind Asteroiden eine generelle Gefahr?”
Khan:
“Asteroiden sind schon immer eine Gefahr für die Erde gewesen. Die Erdoberfläche ist pockenartig übersät mit Einschlägen. Glücklicherweise sind folgenschwere Einschläge selten. Aber wenn es dazu kommen würde, könnte ein Einschlag nach heutigen Erkenntnissen das Ende der Zivilisation bedeuten. Das ist aber unwahrscheinlich. Es kommt immer auf die Größe des Asteroiden an. Der Einschlag eines Asteroiden mit einem Kilometer Durchmesser hätte globale Konsequenzen.”
Wilks:
“Wie gehen wir damit um?”
Khan:
“Es gibt zwei Möglichkeiten. Einerseits sollte man sich den Umfang des Problems vor Augen halten und es genau verfolgen, um den Feind sozusagen zu verstehen. Ferner sollte man, und das tun wir, Asteroiden beobachten.
Wir benutzen Teleskope zur Himmelsbeobachtung, und wenn ein Himmelskörper sich bewegt, werden alle Informationen von Computern gesammelt und ausgewertet. Damit kennen wir den aktuellen Standort und können die künftigen Positionen berechnen.
Das hat aber Grenzen. Kleine Asteroiden fallen durch das Raster. Viele sind dunkel und einige kommen aus Richtung der Sonne, so wie der aktuelle Asteroid. Man kann sie weder beobachten noch richtig auf sie vorbereiten.”
Wilks:
“Der Asteroid über Tscheljabinsk kam direkt aus Richtung der Sonne, er war nicht zu erkennen. Kann man nichts tun?”
Khan:
“Das ist eine Grauzone, und in nächster Zeit dürfte es da keine Fortschritte geben. Vielleicht in 50 Jahren.”
Wilks:
“Was wäre dann?”
Khan:
“Wir könnten etwa Teleskope in Umlaufbahnen positionieren, die dann dort beobachten. Das wären dann mehrere Teleskope für die Observation derselben Regionen, um Objekte zu identifizieren. Oder Radarüberwachung, um im interplanetarischen Raum kleinere Objekte mit einem Durchmesser von 10 Metern oder weniger ausfindig zu machen.”