Stimmen in Damaskus: "Russland spielt in Syrien eine ehrbare Rolle"

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Von Euronews
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Der überraschende Abzugsbefehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat in Syriens Hauptstadt Damaskus Hoffnungen auf Frieden und Aussöhnung

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Der überraschende Abzugsbefehl des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat in Syriens Hauptstadt Damaskus Hoffnungen auf Frieden und Aussöhnung geweckt. Staatstreue Medien betonten die möglichen positiven Folgen des Truppenabzugs. Eine zunehmende Isolierung von Präsident Baschar al-Assad war unter Passsanten in Damaskus kein Thema:

“Der Abzug zeigt: Die russische Präsenz in Syrien ist von Freundschaft, nicht Herrschaft geprägt.”

Eine syrische Journalistin sagte in Damaskus:

“Russland spielt in Syrien eine ehrbare Rolle. Die Russen passen ihre Truppenstärke der jeweiligen Situation und dem Bedarf an.”

Russlands erste Militäraktion außerhalb der ehemaligen Sowjetunion seit dem Ende des Kalten Krieges sei nicht zwangsläufig beendet, erklärte der iranische politischer Analyst Hossein Royvaran in Teheran:

“Wenn die Friedensgespräche scheitern, werden die Russen nach Syrien zurückkehren. Die Friedensgespräche sind eine Option und der Waffenruhe sollte eine Chance eingeräumt werden. Wenn die Waffenruhe aber durch unterschiedliche politische Gruppen in Syrien unterwandert wird, wäre eine Militärintervention Syriens einzige Option und dabei würde Russland definitiv eine Schlüsselrolle zukommen.”

Theodore Karasik ist ein in den Vereinigten Arabischen Emiraten tätiger politischer Analyst und Unternehmensberater:

“Meiner Meinung nach ist der Teilabzug bedeutsam für die Zukunft von Assad und seinen Verbündeten, weil sie Teil des Verhandlungsprozesses werden. Es ist als ob ein großer Bruder seinen kleinen Bruder an den Ohren packt und ihm sagt, was er machen muss.”

Über den russischen Teilabzug aus Syrien wurden dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier zufolge weder die USA noch die europäischen Partner von Moskau vorab informiert. Auch wenn nur ein Teil der russischen Ankündigungen wahr werde, bedeute dies, dass sich Assad der russischen Unterstützung nicht mehr so sicher sein könne wie bisher.

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