Umweltbedingte Todesfälle: WHO-Zahlen machen Hoffnung

Umweltbedingte Todesfälle: WHO-Zahlen machen Hoffnung
Von  mit DPA/WHO
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Zwölfeinhalb Millionen Menschen sterben jährlich durch Umwelteinflüsse: Diese Bilanz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) klingt erschreckend und

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Zwölfeinhalb Millionen Menschen sterben jährlich durch Umwelteinflüsse: Diese Bilanz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) klingt erschreckend und gibt jenen Futter, die seit Jahren warnen. Luftverschmutzung, radioaktive Strahlung, vergiftete Böden und viele weitere Umweltfaktoren sind laut einer neuen Studie der Organisation die Ursache für jeden vierten Todesfall weltweit .

Ganz oben in der Statistik der auf Umwelteinflüsse zurückführbaren Todesursachen stehen Schlaganfälle. Zweieinhalb Millionen Menschen sterben jährlich auf diese Weise. Weitere Gründe sind Erkrankungen der Atemwege, chronische Krankheiten und Krebs, die jeweils rund eineinhalb Millionen Opfer jährlich fordern.

Die meisten dieser Todesfälle verortet die Weltgesundheitsorganisation in Südostasien. 3,8 Millionen Menschen sollen dort jährlich betroffen sein. In Australien, China, Japan und anderen westpazifischen Staaten sind es laut der Studie nur geringfügig weniger. Vor allem Länder mit einem geringen Einkommensniveau sind von den hohen Todesfallzahlen betroffen. In Europa sterben 1,4 Millionen Menschen jährlich an den Auswirkungen von Umwelteinflüssen, in Nord- und Südamerika sind es insgesamt 1,7 Millionen.

Allerdings fasst die Weltgesundheitsorganisation ihre Definitionen sehr weit. Auch durch Viren verursachte Krankheiten wie Malaria sowie Autounfälle und sogar Selbstmord zählt die WHO in ihrer Statistik auf.

Positive Entwicklungen

Bereits vor zehn Jahren hatte die WHO eine Studie zu umweltbedingten Todesfällen herausgegeben. Damals lag die Zahl der Toten bei rund 13 Millionen jährlich und somit ähnlich hoch wie bei der aktuellen Studie. Allerdings lassen die aktuellen Daten auch hoffen: So ist die Weltbevölkerung seit der vorherigen Studie um fast eine Milliarde Menschen gewachsen, die Zahl der Todesfälle im Verhältnis dazu aber gesunken.

Auch die Ursachen haben sich verändert und deuten auf positive Entwicklungen in einigen Bereichen hin: So ging die Zahl der Sterbefälle aufgrund von Infektionskrankheiten wie Malaria und Erkrankungen des Verdauungstraktes zurück. Das deutet laut den Experten der WHO auf eine bessere Trinkwasserversorgung und eine verbesserte Hygienesituation hin. Auch ein besserer Zugang zu medizinischer Versorgung wird als Grund für diese Entwicklung angenommen.

Dennoch gibt es viel zu tun, um die “Sustainable Development Goals” zu erreichen – jene Ziele, die sich die internationale Staatengemeinschaft für das Jahr 2030 gesetzt hat. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind denn auch so umfassend und vielfältig wie die Gründe für die Todesfälle: Den Klimawandel aufhalten, um Mangelernährung vorzubeugen, Passivrauchen einschränken gegen Lungenerkrankungen und Gewässer sicherer machen, um Todesfälle durch Ertrinken zu verhindern. Maßnahmen, bei denen Maria Neira, Leiterin der Abteilung für öffentliches Gesundheitswesen in der WHO, auch Anreize für die Staaten sieht: Die Investitionen, so Neira, würden “zu sofortigen Einsparungen bei den Ausgaben für das Gesundheitssystem führen.”

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