Lufthansa - Tank halbvoll oder halbleer?

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Die Lufthansa zahlt dank niedriger Spritpreise und steigender Passagierzahlen wieder eine Dividende. Für das Jahr 2015 werde eine Gewinnbeteiligung

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Die Lufthansa zahlt dank niedriger Spritpreise und steigender Passagierzahlen wieder eine Dividende.

Für das Jahr 2015 werde eine Gewinnbeteiligung von 50 Cent je Titel gezahlt, so das Unternehmen. Für 2014 hatte der Konzern die Ausschüttung wegen hoher Verluste gestrichen.

“Wirtschaftlich war 2015 ein gutes Jahr”, sagte Vorstandschef Carsten Spohr. Bei sieben Prozent Umsatzplus auf 32 Milliarden Euro stieg das Betriebsergebnis (bereinigtes Ebit) um 55 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Was dahinter steckt?

Nach Aussagen des Vorstands sollen die Geschäfte auch weiter gut laufen: In diesem Jahr werde das bereinigte Ebit den Vorjahreswert leicht übersteigen. Rückenwind erhält die größte Airline-Gruppe Europas durch die niedrigeren Ölpreise.

Die Ausgaben für Flugzeugsprit dürften sich in diesem Jahr nur noch auf 4,8 Milliarden Euro summieren – 100 Millionen Euro weniger als noch zu Jahresanfang erwartet. 2015 lag die Tankrechung bei 5,8 Milliarden Euro. Angesichts des Rückenwinds durch die niedrige Tankrechnung sei die Prognose sehr konservativ, meinte Jarrod Castle, Luftfahrt-Analyst bei der Bank UBS. Ähnlich sahen es wohl die Anleger und schickten die Aktie um über sechs Prozent nach unten.

“2015 war ein trauriges Jahr, ein Jahr der Extreme”, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr trotzdem – fast genau ein Jahr nach dem Absturz eines Flugzeugs der Tochter-Airline Germanwings mit 150 Toten in französischen Alpen. “Wir haben alles getan, um die Folgen für die Angehörigen abzumildern, falls das überhaupt möglich ist”, so Spohr. Der Konzern habe den Familien bislang insgesamt einen zweistelligen Millionenbetrag gezahlt. Die Summen lägen individuell bei mindestens 100.000 Euro und gingen schnell in die Millionen.

Zudem legten Flugbegleiter und Piloten wegen Tarifstreitigkeiten mehrmals die Arbeit nieder. Derzeit herrscht an den Fronten aber Ruhe: Mit den Gewerkschaften wird seit Monaten hinter verschlossenen Türen verhandelt.

Trotz der Streiks hat die Lufthansa im vergangenen Jahr so viele Passagiere befördert wie noch nie. Die Zahl der Fluggäste kletterte konzernweit um 1,6 Prozent auf 107,7 Millionen. Zur Lufthansa gehören auch die Fluglinien Swiss, Austrian Airlines und ein Teil von Brussels Airlines.

su mit Reuters

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