Pakistan: Immer wieder Terror der Taliban

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Von Euronews
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Während die Familien der Opfer des Anschlags von Lahore ihre Toten begraben, zu dem sich eine Splittergruppe der radikalislamischen Taliban bekannte

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Während die Familien der Opfer des Anschlags von Lahore ihre Toten begraben, zu dem sich eine Splittergruppe der radikalislamischen Taliban bekannte, kommen Fragen auf: Was ist das Ziel der Taliban in Pakistan? Warum sind Christen ihr Ziel?

Die christliche Minderheit war in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Anschlägen, auch wenn dem Selbstmordattentat in Lahore überwiegend Muslime zum Opfer fielen. Christen werden aus zwei Gründen zur Zielscheibe: aufgrund eines 30 Jahre alten Gesetzes und aus politischen Gründen.

Pakistan entstand 1947 aus den überwiegend muslimischen Teilen von Britisch-Indien. Vor der Teilung Indiens repräsentierten die Minderheiten 15 Prozent der Bevölkerung. Jetzt sind es nicht mehr als vier Prozent: Die pakistanische Bevölkerung ist überwiegend muslimisch, Hindus bilden mit zwei Prozent die zweitgrößte Gruppe, Christen folgen mit 1,6 Prozent.

Das vom islamistischen Militärdiktator Zia ul-Haq Anfang der achtziger Jahre in der heutigen Form eingeführte Blasphemiegesetz wird immer wieder gezielt gegen Christen eingesetzt. Es sieht harte Strafen für diejenigen vor, die den Islam und den Propheten beleidigen. Ein Gesetz, das radikale Islamisten um jeden Preis verteidigen.

Wie diejenigen, die im Februar die Hinrichtung des Mörders von Gouverneur Taseer mit Protesten begleitet hatten. Der Getötete hatte die strengen Blasphemieregeln des Landes kritisiert.

Das Gesetz wird in der Praxis oft dazu missbraucht, missliebigen Personen eine Straftat anzuhängen.
Ein ähnlicher Hass wie bei den Taliban, die gegen die Regierung und gegen jeden kämpfen, der nicht für ihre Religion ist. Wie bei dem Angriff auf eine Militärschule in Peschawar im Dezember 2014 mit 140 Opfern. Laut den Taliban ein Rachakt für die Tötung ihrer Kämpfer durch das pakistanische Militär.

Das pakistanische Militär hatte daraufhin sein Vorgehen gegen Extremisten insbesondere in den Stammesgebieten entlang der Grenze zu Afghanistan verschärft. Die Bergregion Wasiristan gilt seit Langem als Rückzugsgebiet für Taliban- und al-Qaida-Kämpfer.

Die Taliban kämpfen vor allem im Nordwesten Pakistans seit Jahren für den Sturz der Regierung und verüben immer wieder Terroranschläge.

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