Widerstand gegen Arbeitsmarktreform: Pariser Polizei räumt Protestcamp

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Von Euronews
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Gegner der französischen Arbeitsmarktreform haben über Nacht auf dem Pariser Platz der Republik campiert. Auf Amateuraufnahmen, die über das Internet

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Gegner der französischen Arbeitsmarktreform haben über Nacht auf dem Pariser Platz der Republik campiert. Auf Amateuraufnahmen, die über das Internet verbreitet wurden, ist zu sehen, wie Polizisten den Platz räumen.

Die Demonstranten wollen dort auch in den kommenden Tagen protestieren

#Paris: 1000´s vow to occupy the Place de la République for the next 3 days #NuitDebout LIVE https://t.co/IU78og4zPspic.twitter.com/E0IX5I75aJ

— Saulo Corona (@saulocorona) April 1, 2016

Gegen die umstrittene Arbeitsmarktreform der Regierung waren am Donnerstag erneut hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen. Die Gewerkschaft CGT zählte 1,2 Millionen Teilnehmer bei Veranstaltungen in 250 Städten. Das Innenministerium sprach von knapp 400.000 Demonstranten.

Sie blockierten teilweise Eingänge von Schulen:

“Es ist einfach absurd. Die Blockade hier ist eine Demonstration unserer Stärke. Wir sind jung und haben die Schnauze voll. Vor drei Jahren sind die Sozialisten gewählt worden. Jetzt blockieren wir ihr Vorhaben, weil es die Arbeitgeber, den Verband MEDEF, begünstigt. Das ist lächerlich.”

Vereinzelt kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und militanten Teilnehmern der Demonstrationen. 13 Sicherheitskräfte erlitten nach Angaben des Innenministeriums Verletzungen. Rund 100 Personen seien vorübergehend festgenommen worden.

Der vergangene Woche vorgelegte und mittlerweile leicht abgeschwächte Gesetzentwurf soll das Arbeitsrecht flexibler gestalten und helfen, die hohe Arbeitslosigkeit zu senken.

Ende Februar war in Frankreich mit mehr als 3,59 Millionen Arbeitslosen ein neuer Rekord gemeldet worden. Die Zahl lag noch 2,5 Prozent über dem Vorjahreswert.

Kritiker halten die Vorschläge für unsozial und fordern ihre Rücknahme:

“Die kleinen Leute werden wie Abschaum behandelt. Wir haben genug. auch von Hollande. Er gibt nur vor die Linken zu repräsentieren. Die Zukunft unserer Jugend steht auf dem Spiel. Studenten müssen auf dem Boden sitzen, dabei hat selbst mein Hund eine Decke, um darauf zu liegen. Das ist nicht o.k.. Wofür soll die Jugend jahrelang studieren? Etwa für die Arbeitslosigkeit?”

Durch die Streiks kam es auch zu Einschränkungen im Bahn- und Flugverkehr. An mehreren Flughäfen wurde rund ein Fünftel der Verbindungen gestrichen, örtlich blieb die Hälfte der Regionalzüge in den Depots.

Mehrere Gewerkschaften haben bereits zu neuen, landesweiten Protestaktionen am 5. und 9. April aufgerufen.

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